Neuseeland: Zahl der Spielautomaten in Wellington soll sinken
Posted on: 09/08/2020, 05:30h.
Last updated on: 07/08/2020, 04:30h.
Der Stadtrat der neuseel?ndischen Hauptstadt Wellington schl?gt vor, die H?chstzahl zul?ssiger Spielautomaten im Stadtgebiet herunterzusetzen. Wie Radio New Zealand (RNZ) am Freitag berichtet hat [Seite auf Englisch], sei bereits ein Konsultationspapier herausgegeben worden, um die Meinung der ?ffentlichkeit einzuholen.
Der Vorschlag laute, künftig nur noch 660 Spielautomaten in Wellington zu erlauben. Bisher sei die Obergrenze auf 747 Ger?te festgesetzt. Tats?chlich bef?nden sich in der Hauptstadt aktuell 623 registrierte Geldspielger?te.
Somit müsste keines der momentan lizenzierten Ger?te abgeschaltet werden. Doch bremse die heruntergesetzte Obergrenze den zuletzt beobachteten Trend des stark wachsenden Spielbetriebs.
Die Spielautomaten stellen für ihre Betreiber in der neuseel?ndischen Hauptstadt eine wichtige Einnahmequelle dar. Jüngsten Statistiken zufolge zahlen die Bewohner der Stadt jeden Tag insgesamt 100.000 NZD (umgerechnet 56.181 Euro) in die Ger?te ein. Im Jahr 2019 seien so 40 Mio. NZD (22,47 Mio. Euro) zusammengekommen.
Gleichzeitig werde auch eine sogenannte ?Sinking-Lid-Regelung“ diskutiert. Die ?Herunterdeckelung“ k?me einem ?natürlichen Aussterben“ gleich: Stelle ein Aufsteller von Spielautomaten seinen Betrieb ein, dürfe kein anderer an dessen Stelle neue Ger?te in Betrieb nehmen.
Der Stadtrat betont, dass dies langfristig die bevorzugte Option sei. Um Kommentare und Meinungen von Betroffenen und Interessierten werde nun gebeten.
Unproportionale Verteilung f?rdert Spielsucht
Auch die Heilsarmee von Wellington fordert schon lange eine Reduzierung der Spielger?te in der Hauptstadt. Hauptmann Joe Serevi erkl?rt, das Hauptproblem liege darin, dass die Ger?te innerhalb der Stadt sehr unproportional verteilt seien.
Die H?lfte der Spielhallen bef?nde sich in Gegenden der Stadt, die als ?stark verarmt“ g?lten. Weitere 13 Spielst?tten seien in den ?m??ig verarmten“ Bezirken zu finden. In der Folge verl?ren genau jene Menschen Geld, die am wenigsten davon bes??en.
Wenn sie in einer Gemeinde aufgestellt werden, die Geld hat, dann k?nnen die Leute da in die Spielhalle gehen und das ist in Ordnung. Aber nicht jede Gemeinde hat Geld. Wenn sie [die Spielautomaten dort; Anm. d. Red] abgeschafft werden, dann hilft es den Menschen, Verantwortung über ihren Besitz und ihre Verwendung von Geld zu übernehmen.
Sowohl die Heilsarmee als auch die Spielsuchtvereinigung Problem Gaming Foundation unterstützten daher die Vorschl?ge des Stadtrates. Sollte die ?ffentlichkeit sich ebenfalls überzeugt zeigen, k?nnten die neuen Regelungen schon bald umgesetzt werden.
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