{"id":557,"date":"2018-03-26T10:21:10","date_gmt":"2018-03-26T08:21:10","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=557"},"modified":"2018-09-26T17:53:29","modified_gmt":"2018-09-26T15:53:29","slug":"drogenskandal-um-korrupten-poker-polizist-marek-g-berlin","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/drogenskandal-um-korrupten-poker-polizist-marek-g-berlin\/","title":{"rendered":"Berliner Pokerclub zu Unrecht mit Korruptionsskandal in Verbindung gebracht"},"content":{"rendered":"

In Berlin soll der Polizist Marek G. mit Drogenh\u00e4ndlern zusammengearbeitet und sie gegen Schmiergeld vor bevorstehenden Razzien seiner Kollegen gewarnt haben. In einem Berliner Pokerclub soll er au\u00dferdem Kokain gelagert haben. Dieser verteidigt sich nun gegen die negative Berichterstattung und m\u00f6chte nicht l\u00e4nger mit dem Skandal in Verbindung gebracht werden.<\/p>\n

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Schmiergeld- Die Berliner Polizei ist in einen Korruptionsskandal verwickelt. (Bild: wiwo.de)<\/figcaption><\/figure>\n

Marek G. leitete einen Pokerclub<\/h2>\n

Der 39-j\u00e4hrige Marek G. ist Polizeioberkommissar in Berlin Mitte. Gleichzeitig fungiert er als Vorsitzender des \u201eMagic-Card Pokerclubs Berlin\u201c. In dieser Einrichtung soll er laut Medienberichten auch Kokain zum Drogenhandel zwischengelagert haben. Nachbarn wollen au\u00dferdem beobachtet haben, dass Fahnder der Polizei im Magic-Card Pokerclub ein- und ausgegangen sein sollen, sodass der Verdacht naheliegt, dass dort regelm\u00e4\u00dfig Pokerabende mit Beamtenbeteiligung stattgefunden haben. Derartige Anschuldigungen weist der Pokerclub nun vehement von sich.<\/p>\n

Magic-Card Pokerclub verteidigt sich<\/h2>\n

Der Magic-Card Pokerclub ver\u00f6ffentlichte als Reaktion auf die Ereignisse eine Stellungnahme. In dieser stellen die Mitglieder klar, dass sie von den Drogengesch\u00e4ften in ihren R\u00e4umlichkeiten keine Kenntnis hatten, da sie einen Teil der R\u00e4ume untervermietet haben:<\/p>\n

\u201eWas in den untervermieteten R\u00e4umlichkeiten unternommen wurde, war von uns, da die R\u00e4umlichkeiten getrennt vom Poker Club Magic Card und verschlossen waren, nicht einsehbar.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

\u00dcber die negative Berichterstattung sei man sehr traurig und habe sogar rechtliche Schritte gegen diffamierende Artikel in der Berliner Presse unternommen. Auf diese Weise wolle man vermeiden, dass Bildmaterial, Namen und andere Infos aus dem Pokersport im Zusammenhang mit einer Straftat genannt und bekannt w\u00fcrden:<\/p>\n

\u201eDass Magic Card nun durch den schlimmen Vorfall in der Regenbogenpresse der Republik durch den Kakao gezogen wird und die Berichterstattung nicht immer 100% wahrheitsgem\u00e4\u00df und korrekt gef\u00fchrt ist, m\u00fcssen wir erst einmal prim\u00e4r akzeptieren. [\u2026] Wir behalten uns aber auch dahingehend noch weitere rechtliche Schritte vor und sind mit einer Anwaltskanzlei in Kontakt. [\u2026] Wir sind alle schockiert und versuchen die Ereignisse einigerma\u00dfen zu verarbeiten.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

Ob der Spielbetrieb im Magic-Card weiter aufrechterhalten werden kann, wolle man in den kommenden Tagen entscheiden.<\/p>\n

Informationen gegen 3.000 \u20ac monatlich<\/h2>\n

Sein Gehalt bei der Polizei<\/a> soll Marek G. sich au\u00dferdem mit bis zu 3.000 Euro pro Monat aufgebessert haben, indem er Schmiergelder von Drogenbossen im Berliner Bezirk Wedding entgegennahm. Daf\u00fcr informierte er die Dealer \u00fcber geplante Razzien seiner Kollegen von der Polizei. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-J\u00e4hrigen vor, Kriminelle vor Eins\u00e4tzen von Polizei, Zoll, Steuer\u00e4mtern und anderen Beh\u00f6rden in mindestens acht F\u00e4llen gewarnt zu haben.<\/p>\n

Marek G. soll lediglich als Informant fungiert haben. Bei den Hinterm\u00e4nnern soll es sich um arabische Clans handeln, die das illegale Drogen- und Gl\u00fccksspielgesch\u00e4ft in Wedding kontrollieren.<\/p>\n

Kollegen sch\u00f6pften Verdacht<\/h2>\n

Die Polizei begann Nachforschungen \u00fcber Marek G. anzustellen, als mehrere Kollegen auf seiner Dienststelle Verdacht sch\u00f6pften. Der Oberkommissar soll auff\u00e4llig oft Fragen zu geplanten Razzien gestellt haben. Seine Vorgesetzten ordneten daraufhin eine Observierung und Kontrolle seiner Telefonate an. Im Zusammenhang mit anderen Ermittlungen im Bet\u00e4ubungsmittelbereich soll die Polizei au\u00dferdem einen Hinweis auf Marek G. erhalten haben.<\/p>\n

Vorwurf der Korruption, Bestechlichkeit und des Drogenhandels<\/h2>\n

Die dubiosen Aktivit\u00e4ten von Marek G. flogen schlussendlich bei einer Durchsuchung mehrerer Objekte in der Hauptstadt auf. W\u00e4hrend des Einsatzes seitens der Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamts wurden von den rund 50 Einsatzkr\u00e4ften insgesamt vierzehn R\u00e4umlichkeiten durchsucht. Dabei wurden sowohl der Poker-Polizist als auch vier weitere vermeintliche Drogendealer festgenommen. Zudem stellten die Beamten Handys und Bargeld im Wert mehrerer zehntausend Euro sicher. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel von der SPD zeigte sich erfreut \u00fcber die Festnahme von Marek G., beweise sie doch, dass die Berliner Polizei entgegen der negativen Berichterstattung der letzten Zeit durchaus effizient arbeite:<\/p>\n

\u201eDie Polizei hat bewiesen, dass sie mit aller Konsequenz und H\u00e4rte gegen schwarze Schafe in ihren eigenen Reihen vorgeht.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

Einen der M\u00e4nner setzte die Berliner Polizei wieder auf freien Fu\u00df, gegen die \u00fcbrigen drei Personen sowie Marek G. erging hingegen ein Haftbefehl, sodass der vermeintliche Maulwurf mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen erwerbsm\u00e4\u00dfiger Bestechlichkeit, der Verletzung von Dienstgeheimnissen und der Beihilfe zum Bet\u00e4ubungsmittelhandel. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, k\u00f6nnte Marek G. f\u00fcr mehrere Jahre ins Gef\u00e4ngnis wandern.<\/p>\n

Marek G. stand bereits 2016 unter Verdacht<\/h2>\n

Bereits im M\u00e4rz 2016 wurde Marek G. verd\u00e4chtigt, mit Drogenh\u00e4ndlern unter einer Decke zu stecken. Damals hatte das Landeskriminalamt bereits intern gegen Kollegen ermittelt, die im Verdacht standen, mit Drogendealern zusammengearbeitet zu haben. Einer der Verd\u00e4chtigen soll ein enger Freund von Marek G. gewesen sein. Der Fall wurde damals jedoch nicht weiterverfolgt, nachdem die Ermittler von der Abteilung f\u00fcr Beamtendelikte auf die Abh\u00f6rung der Telefonate der mutma\u00dflichen Maulw\u00fcrfe verzichtet hatten.<\/p>\n

Aufschrei in der Politik<\/h2>\n

Der Fall hat neben der medialen Berichterstattung auch ein gro\u00dfes Echo in der Politik hervorgerufen. SPD, FPD und auch die AfD zeigten sich ersch\u00fcttert angesichts der vermeintlichen Infiltrierung staatlicher Stellen durch das organisierte Verbrechen. Seitens der Generalstaatsanwaltschaft wird dieser Sorge jedoch der Wind aus den Segeln genommen. Jedes Jahr werde lediglich in drei bis sechs F\u00e4llen wegen Bestechlichkeit von Polizeibeamten ermittelt, so der Korruptionsbeauftragte R\u00fcdiger Reiff.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

In Berlin soll der Polizist Marek G. mit Drogenh\u00e4ndlern zusammengearbeitet und sie gegen Schmiergeld vor bevorstehenden Razzien seiner Kollegen gewarnt haben. In einem Berliner Pokerclub soll er au\u00dferdem Kokain gelagert haben. Dieser verteidigt sich nun gegen die negative Berichterstattung und m\u00f6chte nicht l\u00e4nger mit dem Skandal in Verbindung gebracht werden. Marek G. leitete einen Pokerclub […]<\/p>\n","protected":false},"author":36,"featured_media":562,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[14],"tags":[],"acf":[],"yoast_head":"\nBerliner Pokerclub nicht in Korruptionsskandal um Marek G. verwickelt<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"In Berlin hat die Polizei einen Mann aus den eigenen Reihen festgenommen. 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