{"id":3939,"date":"2018-11-21T12:00:28","date_gmt":"2018-11-21T11:00:28","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=3939"},"modified":"2018-11-21T12:48:06","modified_gmt":"2018-11-21T11:48:06","slug":"britischer-spielsuechtiger-betrog-seinen-arbeitgeber-um-39-mio-pfund","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/britischer-spielsuechtiger-betrog-seinen-arbeitgeber-um-39-mio-pfund\/","title":{"rendered":"Britischer Spiels\u00fcchtiger betrog seinen Arbeitgeber um 3,9 Mio. Pfund"},"content":{"rendered":"

Ein 37 Jahre alter Brite hat seine Firma jahrelang betrogen, um seine Gl\u00fccksspiel-Aktivit\u00e4ten zu finanzieren. Der spiels\u00fcchtige Paul Hawkridge hat in dem Unternehmen insgesamt 3,9 Millionen Pfund unterschlagen, um das Geld zu verzocken und f\u00fcr andere eigene Zwecke auszugeben. Ein Gericht verurteilte ihn nun zu einer Haftstrafe von sechs Jahren.<\/p>\n

\"Gerichtssaal\"
Paul Hawkridge wurde vom Gericht zu 6 Jahren verurteilt (Bild: Pixabay)<\/figcaption><\/figure>\n

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte \u00fcber Jahre hinweg gro\u00dfe Summen von Firmenkonten in eigene Kan\u00e4le abgezweigt hatte, um seine Spielsucht zu finanzieren. Doch die Millionen flossen nicht nur in die Zockerei, denn Hawkridge gab dar\u00fcber hinaus viel Geld f\u00fcr seinen Lebensstil und zur beschleunigten Abzahlung der Hypothek auf sein Haus aus.<\/p>\n

Doch das betr\u00fcgerische Verhalten hatte nicht nur Auswirkungen auf den Betroffenen selbst. Durch seine Unterschlagungen brachte der Mann die Firma, in der er besch\u00e4ftigt war, seit er 18 Jahre alt war, in schwere finanzielle Bedr\u00e4ngnis.<\/p>\n

Die finanzielle Schieflage wurde durch die Betr\u00fcgereien von Paul Hawkridge derart gravierend, dass die Orient Worldwide Shipping Firma letztendlich sogar Insolvenz anmelden und schlie\u00dfen musste. Die Folge: 30 Menschen verloren ihre Jobs.<\/p>\n

Seit seiner Jugend bei der Firma besch\u00e4ftigt<\/h2>\n
\"Paul
Paul Hawkridge (Bild: Essex Police)<\/figcaption><\/figure>\n

Der Familienbetrieb hatte den jungen Mann seit knapp 20 Jahren unterst\u00fctzt, ihm unter anderem die Studiengeb\u00fchren bezahlt und ihn nach seinem Abschluss fest eingestellt. Doch im Jahr 2016 tauchten bei einer steuerlichen Pr\u00fcfung finanzielle Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten auf.<\/p>\n

Die hinzugezogenen Ermittler stellten fest, dass Hawkridge bereits seit 2011 Geld aus der Unternehmenskasse gestohlen hatte, indem er Zahlungen an die Firma auf eigene Konten umleitete. Der Mann wurde daraufhin festgenommen und in diesem Jahr vor Gericht gestellt.<\/p>\n

Dort gestand er den Betrug und pl\u00e4dierte auf schuldig. Das Gericht in Basildon, England, verurteilte ihn daraufhin am Dienstag zu sechs Jahren Haft wegen Betrugs und drei Jahren wegen Geldw\u00e4sche, die allerdings nicht auf das Strafma\u00df angerechnet werden.<\/p>\n

“Arglistige T\u00e4uschung und Hinterh\u00e4ltigkeit”<\/h2>\n

Die Richter erkl\u00e4rten das harte Urteil mit der Hinterh\u00e4ltigkeit des Angeklagten. Er habe einen famili\u00e4r gef\u00fchrten Betrieb arglistig get\u00e4uscht und dabei nicht davor zur\u00fcckgeschreckt, die Arbeitspl\u00e4tze und soziale Absicherung Dutzender seiner Kollegen zu gef\u00e4hrden.<\/p>\n

Auch die ermittelnde Beamtin von der Polizei in Essex, Angie Coxon, zeigte sich ersch\u00fcttert \u00fcber das Vergehen:<\/p>\n

“Hawkridges Betr\u00fcgereien waren egoistisch, berechnend und hinterh\u00e4ltig. Er stahl Millionen von demselben Arbeitgeber, der ihn in jungen Jahren unter seine Obhut genommen und seitdem stets finanziell und emotional unterst\u00fctzt hat. Er hat diese Firma zerst\u00f6rt und seine ehemaligen Kollegen traumatisiert und arbeitslos gemacht.”<\/p><\/blockquote>\n

Die Ermittler hoffen nun, wenigstens Teile des unterschlagenen Geldes aus den bestehenden Verm\u00f6genswerten des Verurteilten sicherzustellen, um den Schaden etwas zu lindern.<\/p>\n

Paul Hawkridge ist nicht der ersten Betr\u00fcger, der seinen Arbeitgeber bestiehlt, um seine Spielsucht zu finanzieren. Erst letzte Woche wurde der britische Grenzbeamte Simon Pellett verurteilt<\/a> (Artikel auf Englisch), weil er gemeinsam mit seinen Komplizen versucht hatte, Waffen und Drogen im Wert von 3,5 Millionen Pfund ins Land zu schmuggeln.<\/p>\n

Obwohl seine Anw\u00e4lte zur Verteidigung ihres Mandanten dessen Gl\u00fccksspiel-Probleme hervorhoben, wurde der Mann von den Richtern wegen der Schwere des Delikts zu einer Haftstrafe von 23 Jahren verurteilt.<\/p>\n

Spielsucht in Gro\u00dfbritannien<\/h2>\n
\"Pferderennen\"
Pferdewetten sind sehr beliebt (Bild: Pixabay)<\/figcaption><\/figure>\n

Der Umfang des Betrugs von Paul Hawkridge mag wohl eher die Ausnahme sein, doch in ganz Gro\u00dfbritannien sind spiels\u00fcchtige Menschen mit \u00e4hnlichen Problemen konfrontiert: Das Gl\u00fccksspiel bringt sie in arge finanzielle N\u00f6te, die auch Familienangeh\u00f6rige und Freunde in Mitleidenschaft zieht.<\/p>\n

Gl\u00fccksspiel ist in Gro\u00dfbritannien weit verbreitet. So geben 57 % der Briten \u00fcber 16 Jahren an, schon einmal gezockt zu haben. 28 % der Bev\u00f6lkerung spielen sogar mindestens einmal die Woche, wobei Spielautomaten und Sportwetten in der Popularit\u00e4t weit vorne liegen.<\/p>\n

Ihr Gl\u00fccksspiel-Hobby wird f\u00fcr 1,2 % der Spieler zum Problem, denn sie z\u00e4hlen nach Angaben der britischen Aufsichtsbeh\u00f6rde f\u00fcr das Gl\u00fccksspiel (Gambling Commission<\/a>) zu den Spiels\u00fcchtigen. Insgesamt haben 3,7 % der Bev\u00f6lkerung Probleme mit ihrem Gl\u00fccksspiel-Verhalten.<\/p>\n

Auch Jugendliche zocken immer mehr<\/h2>\n

Das problematische Spielverhalten grassiert quer durch s\u00e4mtliche Altersschichten und macht auch vor Studenten und Jugendlichen nicht halt. Ganz im Gegenteil, denn j\u00fcngste Studien belegen, dass sich die Anzahl der spiels\u00fcchtigen Minderj\u00e4hrigen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren in nur 24 Monaten vervierfacht hat.<\/p>\n

Eine Erhebung der Gambling Commission f\u00fchrte zutage, dass in dem Land inzwischen \u00fcber 50.000 Jugendliche ein problematische Spielverhalten aufweisen. Doch damit nicht genug, denn weitere 70.000 Minderj\u00e4hrige laufen Gefahr, in die Spielsucht abzudriften.<\/p>\n

Obwohl Gl\u00fccksspiel f\u00fcr Menschen unter 18 Jahren in Gro\u00dfbritannien illegal ist, verzocken sch\u00e4tzungsweise 450.000 Jugendliche allw\u00f6chentlich durchschnittlich 16 Pfund an Spielautomaten, beim Bingo oder in Wettb\u00fcros. Diese hohe Zahl l\u00e4sst bef\u00fcrchten, dass viele von ihnen sp\u00e4ter mit \u00e4hnlichen Problemen wie der nun verurteilte Paul Hawkridge konfrontiert werden – mit unabsehbaren Folgen f\u00fcr ihre Mitb\u00fcrger.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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