{"id":3598,"date":"2018-11-05T13:25:07","date_gmt":"2018-11-05T12:25:07","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=3598"},"modified":"2018-11-05T13:25:07","modified_gmt":"2018-11-05T12:25:07","slug":"sky-sportwetten-reduktion","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/sky-sportwetten-reduktion\/","title":{"rendered":"Sky gegen exzessive Sportwetten-Werbung: nur noch ein Spot pro Werbeblock"},"content":{"rendered":"

Ab August n\u00e4chsten Jahres wird der Medienkonzern Sky seine Ausstrahlung von Gl\u00fccksspiel-Werbespots in Gro\u00dfbritannien drastisch reduzieren. Kunden sollen des Weiteren die M\u00f6glichkeit erhalten, jedwede Gl\u00fccksspiel-Werbung auf dem eigenen Fernseher zu blockieren.<\/p>\n

\"Sky
Weniger Sportwetten-Werbung bei Sky (Bild: Sky UK)<\/figcaption><\/figure>\n

Kunden wegen Gl\u00fccksspielwerbung besorgt<\/strong><\/h2>\n

Das Thema Gl\u00fccksspielwerbung geht derzeit durch ganz Europa und nirgendwo wird auf politischer Ebene so viel dar\u00fcber diskutiert wie in Gro\u00dfbritannien<\/a>. Auf der einen Seite werden die Rufe nach einem totalen Werbebann, \u00e4hnlich jenem in Italien, lauter, doch auf der anderen Seite bem\u00e4ngeln viele Kritiker, dass dies keineswegs eine L\u00f6sung im Kampf gegen die Spielsucht sei.<\/p>\n

Der britische Ableger des Medienkonzerns Sky hat sich daher um einen Kompromiss bem\u00fcht und beschlossen, die H\u00e4ufigkeit von Gl\u00fccksspielwerbung drastisch herunterzusetzen. W\u00e4hrend Kunden derzeit pro Werbepause durchschnittlich vier Werbespots f\u00fcr Gl\u00fccksspiel- und Wettanbieter zu sehen bekommen, soll k\u00fcnftig maximal ein Spot pro Pause erlaubt sein.<\/p>\n

Die \u00c4nderungen sollen ab Beginn der n\u00e4chsten Premier League im August 2019 durchgesetzt werden. Fr\u00fchzeitige Einschr\u00e4nkungen sind aufgrund laufender Vertr\u00e4ge, insbesondere mit den Sponsoren der verschiedenen Clubs, nicht m\u00f6glich.<\/p>\n

Heftig kritisiert wurden zuletzt vor allem die vielen Sportwetten-Spots w\u00e4hrend, bzw. in den Pausen, von Live Spielen. Da viele Spiele der Premier League am Wochenende bereits mittags oder nachmittags ausgestrahlt werden, w\u00fcrden auch Kinder und Jugendliche dem Thema zu sehr ausgesetzt, so die Kritiker.<\/p>\n

Steven van Rooyen, der Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer von Sky UK sagte dazu:<\/p>\n

Unsere Kunden sind wegen der Gl\u00fccksspielwerbung im Fernsehen sehr besorgt und wir verstehen diese Sorgen. Deswegen haben wir beschlossen, die Anzahl der Gl\u00fccksspiel-Werbespots zu begrenzen und f\u00fcr besseren Schutz derer zu sorgen, die zur Risikogruppe der Problemspieler geh\u00f6ren.<\/p><\/blockquote>\n

Van Rooyen sieht aber ebenso gro\u00dfen Handlungsbedarf im Bereich der Online Werbung und erw\u00e4hnte Plattformen wie Google und Facebook. Er fordert daher, dass der Online Werbemarkt ebenso streng reguliert werden soll wie Fernsehwerbung.<\/p>\n

Selbstbestimmte Werbepausen dank AdSmart <\/strong><\/h2>\n

Von einem grunds\u00e4tzlichen Werbeverbot sieht Sky ebenso wie andere Medienkonzerne jedoch ab. Vielmehr bem\u00fcht sich der Konzern, einen Weg zu finden, auf sinnvolle Weise zum Spielerschutz und zur Bek\u00e4mpfung von Spielsucht beizutragen.<\/p>\n

Eine neue AdSmart Technologie soll Sky Kunden k\u00fcnftig erlauben, selbst mitzubestimmen, welche Art von Werbung \u00fcber die jeweilige TV Box gezeigt werden soll und welche Inhalte grunds\u00e4tzlich blockiert werden sollen.<\/p>\n

Kunden k\u00f6nnen dann in den Sky-Einstellungen festlegen, dass keine Form von Gl\u00fccksspielwerbung gezeigt werden soll. An Stelle der Spots wird dann alternative Werbung f\u00fcr andere Produkte laufen.<\/p>\n

\n

Der gr\u00f6\u00dfte Konkurrent von Sky UK ist der Konzern BT (British Telecommunications). Die Spiele der Premier League, Champions League und anderen gro\u00dfen Events teilen sich dabei recht gleichm\u00e4\u00dfig auf die Sender Sky Sports und BT Sport auf. Werbung f\u00fcr Sportwetten sind auch bei BT sehr prominent.<\/p>\n

BT \u00e4u\u00dferte sich zum aktuellen Thema Werbeeinschr\u00e4nkung jedoch eher vage. Das Unternehmen begrenze laut eigener Aussage bereits jetzt seine Gl\u00fccksspielwerbung und wolle weiterhin eng mit der britischen Werbe-Regulierungsbeh\u00f6rde (ASA) zusammenarbeiten.<\/p>\n<\/div>\n

In erster Linie sollen sich dadurch Problemspieler, die sich gegebenenfalls auch aus Online Casinos haben ausschlie\u00dfen lassen, besser sch\u00fctzen k\u00f6nnen. Ein Blockieren durch Dritte ist dabei nicht m\u00f6glich, denn nur der Kunde selbst darf \u00fcber die Werbung bestimmen.<\/p>\n

Anwendbar ist dies auf mehr als 140 TV-Sender, einschlie\u00dflich SkySports, der Sender, der am meisten wegen Gl\u00fccksspiel-Werbung unter Kritik stand. Die AdSmart Funktion soll aller Voraussicht nach jedoch erst ab Juni 2020 zur Verf\u00fcgung stehen.<\/p>\n

Ein Schritt mit weitreichenden Folgen<\/strong><\/h2>\n

Die Ausgaben f\u00fcr Werbung jedweder Art sind im Vereinigten K\u00f6nigreich in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und tragen ma\u00dfgeblich zu den gesamtwirtschaftlichen Einnahmen bei. Laut der britischen Advertising Association werden durch jeden f\u00fcr Werbung ausgegebenen Pfund sechs Pfund \u00fcber die Ausgaben der Konsumenten generiert.<\/p>\n

\"Analysis\"
Medienanalytiker sprechen von gro\u00dfem Wachstum der Werbeeinnahmen (Bild: PxHere)<\/figcaption><\/figure>\n

Im Jahr 2017 lagen die Gesamtausgaben bei 22,1 Milliarden GBP (umgerechnet 25,25 Milliarden Euro). Im Umkehrschluss hei\u00dft das, dass der Wirtschaft des Landes durch Werbung allein 132,6 Milliarden GBP (151,52 Milliarden Euro) zu Gute kommen.<\/p>\n

Der Anteil der Werbeeinnahmen aus dem Gl\u00fccksspielsektor ist dabei in den letzten Jahren exponentiell angestiegen. Letzte offizielle Zahlen der Medienanalytiker der Firma Nielsen belegen, dass im Jahr 2016 ganze 127 Millionen GBP (145 Mio Euro) in die Gl\u00fccksspiel- und Sportwetten-Werbung floss. Sch\u00e4tzungen zufolge liegt diese Zahl f\u00fcr die Jahre 2017 und 2018 sogar noch dar\u00fcber.<\/p>\n

Die britische Zeitung Telegraph<\/a> {Seite auf Englisch] nannte in der Tat eine Zahl von 200 Mio GBP (228,5 Mio Euro), welche die Gl\u00fccksspielanbieter pro Jahr f\u00fcr TV-Werbung allein ausg\u00e4ben. Mit einer Reduzierung auf einen einzigen Werbespot pro Werbepause w\u00fcrden f\u00fcr Sky jedoch zwischen 50 und 75 % dieser Einnahmen wegfallen.<\/p>\n

Allerdings besteht die M\u00f6glichkeit, dass aufgrund der verringerten Verf\u00fcgbarkeit, die einzelnen Werbefenster deutlich teurer werden und Sky so seine Verluste abmindern wird. An die Stelle der Gl\u00fccksspielwerbung werden dar\u00fcber hinaus die Spots anderer Marken und Unternehmen treten.<\/p>\n

Unterst\u00fctzung auch durch Wettanbieter<\/strong><\/h2>\n

Auch wenn die verschiedenen Sportwetten- und Casino-Anbieter ebenso von der Werbereduzierung betroffen sein werden wie Sky selbst, erhielt der Konzern Zuspruch f\u00fcr seine Entscheidung.<\/p>\n

\"Ladbrokes,
Ladbrokes will seine Offline Buchmacher unterst\u00fctzen (Bild: Wikipedia)<\/figcaption><\/figure>\n

Vor allem der in Gro\u00dfbritannien verbreitete Anbieter Ladbrokes begr\u00fc\u00dfte die Entscheidung. In der Vergangenheit hatte der Buchmacher bereits daf\u00fcr pl\u00e4diert, alle Formen von Online Gl\u00fccksspielwerbung vor 9 Uhr abends zu verbieten. Dadurch k\u00f6nnten Millionen von Pfund gespart und gleichzeitig die offline Buchmacher in den Stra\u00dfen des Landes unterst\u00fctzt werden.<\/p>\n

Kenny Alexander, Ladbrokes Vorsitzender und Inhaber von GVC merkte an, dass die Anzahl der Gl\u00fccksspiel-Werbespots w\u00e4hrend Sportveranstaltungen \u201eausgeartet\u201c sei. Dies sei dabei l\u00e4ngst nicht nur seine Meinung:<\/p>\n

In der Gl\u00fccksspielbranche denken die meisten Menschen, dass es viel zu viel Werbung gibt. Wir sollten daher alle zusammenarbeiten und mit der gesamten Industrie gemeinsam f\u00fcr Ver\u00e4nderung sorgen. Das k\u00f6nnte sicher schwierig werden und letztendlich liegt es an der Regierung, festzulegen, was legal ist und was nicht.<\/p><\/blockquote>\n

Auf politischer Ebene gehen die Diskussionen indes weiter. Tom Watson, der stellvertretende Parteivorsitzende der Labour Party, plant im Falle des Wahlsieges umfangreiche Ver\u00e4nderungen in der Gl\u00fccksspielregulierung. Abgesehen von einem kompletten Werbeverbot sollen auch die englischen Fu\u00dfballteams keine Sponsorenvertr\u00e4ge mehr mit Casinos und Buchmachern eingehen d\u00fcrfen.<\/p>\n

Ob es wirklich zu derart drastischen Ver\u00e4nderungen kommen wird, ist derzeit jedoch \u00e4u\u00dferts fraglich. Ein kooperatives Entscheiden, wie es der Chef von Ladbrokes vorschlug oder auch der vorl\u00e4ufige Kompromiss von Sky scheinen daher f\u00fcr den Moment ein vern\u00fcnftiger Beginn zu sein.<\/p>\n

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Ab August n\u00e4chsten Jahres wird der Medienkonzern Sky seine Ausstrahlung von Gl\u00fccksspiel-Werbespots in Gro\u00dfbritannien drastisch reduzieren. Kunden sollen des Weiteren die M\u00f6glichkeit erhalten, jedwede Gl\u00fccksspiel-Werbung auf dem eigenen Fernseher zu blockieren. Kunden wegen Gl\u00fccksspielwerbung besorgt Das Thema Gl\u00fccksspielwerbung geht derzeit durch ganz Europa und nirgendwo wird auf politischer Ebene so viel dar\u00fcber diskutiert wie in […]<\/p>\n","protected":false},"author":36,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[1074],"tags":[],"acf":[],"yoast_head":"\nSky gegen Sportwetten-Werbung: nur noch ein Spot pro Werbeblock<\/title>\n<meta name=\"description\" content=\"Ab August n\u00e4chsten Jahres wird der Medienkonzern Sky seine Ausstrahlung von Gl\u00fccksspiel-Werbespots in Gro\u00dfbritannien drastisch reduzieren. 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Sie lebt am Puls der Zeit und ist immer topinformiert, wenn es um die neuesten Trends in der Gaming- und Sportwelt geht. Ihre Leidenschaft f\u00fcrs Reisen kommt ihr dabei besonders entgegen, denn so ist sie immer vor Ort, wenn es irgendwo eine Messe, Konferenz oder Presseveranstaltung gibt. 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