{"id":3307,"date":"2018-10-23T12:37:17","date_gmt":"2018-10-23T10:37:17","guid":{"rendered":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/?p=3307"},"modified":"2018-10-23T13:02:52","modified_gmt":"2018-10-23T11:02:52","slug":"pathologisches-spielverhalten-in-deutschland-ruecklaeufig","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.casino.org\/de\/nachrichten\/pathologisches-spielverhalten-in-deutschland-ruecklaeufig\/","title":{"rendered":"Pathologisches Spielverhalten in Deutschland r\u00fcckl\u00e4ufig"},"content":{"rendered":"

Das pathologische Gl\u00fccksspiel ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren zur\u00fcckgegangen. Dies geht aus dem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor, der am 18. Oktober 2018 ver\u00f6ffentlicht wurde.<\/p>\n

\"Spielautomaten\"
Das pathologische Spielen ist in Deutschland r\u00fcckl\u00e4ufig. (Bildquelle: pixabay.com)<\/figcaption><\/figure>\n

In der Pressekonferenz vom 18. Oktober stellte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung<\/a>, Marlene Mortler, den aktuellen Drogen- und Suchtbericht vor. Er gibt unter anderem einen \u00dcberblick \u00fcber das Gl\u00fccksspielverhalten und liefert eine Bestandsaufnahme zur Gl\u00fccksspielsucht und zur Computerspielsucht in Deutschland.<\/p>\n

Pathologisches Gl\u00fccksspiel in Deutschland<\/h2>\n

In Deutschland zeigen laut Bericht rund 500.000 Menschen problematisches Gl\u00fccksspielverhalten. Spieler mit pathologischem Verhalten bevorzugten Internet-Casinospiele, Geldspielautomaten, Bingo und Oddset-Sportwetten, also Sportwetten mit festen Gewinnquoten. Zudem h\u00e4tte f\u00fcr sie das \u201eKleine Spiel\u201c in der Spielbank Pr\u00e4ferenz. Dabei handelt es sich um das Spiel an Gl\u00fccksspielautomaten in Kasinos, w\u00e4hrend zum \u201eGro\u00dfen Spiel\u201c zum Beispiel Poker, Roulette, Baccara und Black Jack z\u00e4hlen.<\/p>\n

\"Marlene
Marlene Mortler ist seit 2014 Drogenbeauftragte. (Bildquelle: Henning Schacht \/ wikipedia.org)<\/figcaption><\/figure>\n

Insgesamt nehmen am Gl\u00fccksspiel in Deutschland 75,3 Prozent der 16- bis 70-J\u00e4hrigen teil. Bei den 18- bis 70-j\u00e4hrigen Erwachsenen liegt die Teilnahme am Gl\u00fccksspiel bei 76,4 Prozent, bei den 16- bis 17-j\u00e4hrigen Jugendlichen bei 37,8 Prozent. Die Daten entstammen der von der Bundeszentrale f\u00fcr gesundheitliche Aufkl\u00e4rung (BZgA) durchgef\u00fchrten Befragung zum Gl\u00fccksspielverhalten.<\/p>\n

Problematisches oder pathologisches Gl\u00fccksspiel zeigten in den der Befragung vorausgegangenen zw\u00f6lf Monaten insgesamt 0,87 Prozent der 16- bis 70-J\u00e4hrigen. Bei den 16- und 17-j\u00e4hrigen Jugendlichen lag bei 0,63 Prozent pathologisches Gl\u00fccksspielverhalten vor, bei den 18- bis 70-j\u00e4hrigen Erwachsenen bei 0,87 Prozent.<\/p>\n

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Zur Studie \u201eGl\u00fccksspielverhalten und Gl\u00fccksspielsucht in Deutschland\u201c:<\/p>\n

Seit dem Jahr 2007 f\u00fchrt die Bundeszentrale f\u00fcr gesundheitliche Aufkl\u00e4rung (BZgA) die Studie alle zwei Jahre durch. Zur Identifikation pathologischer Gl\u00fccksspieler wurden alle Befragten, die in den vergangenen 12 Monaten mindestens ein Gl\u00fccksspiel gespielt hatten, auf pathologisches Spielverhalten hin \u00fcberpr\u00fcft. Zur Anwendung kam dabei als Instrument der South Oaks Gambling Screen<\/a> (Seite in Englisch). Um als pathologischer Gl\u00fccksspieler klassifiziert zu werden, muss der Befragte hierbei mindestens f\u00fcnf der gestellten zwanzig Fragen mit \u201eJa\u201c beantworten.<\/p>\n<\/div>\n

Bei M\u00e4nnern ist der Anteil mit pathologischem Gl\u00fccksspielverhalten seit dem Jahr 2013 zur\u00fcckgegangen, bei den Frauen dagegen leicht gestiegen. So lag der Anteil an M\u00e4nnern mit problematischem und pathologischem Gl\u00fccksspielverhalten im Jahr 2013 bei 2,48 Prozent und ist im Jahr 2017 auf 1,19 Prozent gesunken.<\/p>\n

Der Anteil der Frauen mit problematischem und pathologischem Spielverhalten lag im Jahr 2013 bei 0,4 Prozent, im Jahr 2017 bei 0,53 Prozent. Generell befinde sich der Anteil auf niedrigem Niveau.<\/p>\n

Bei den 16- bis 17-j\u00e4hrigen Jugendlichen zeigte sich seit dem Jahr generell ein R\u00fcckgang des problematischen Gl\u00fccksspielverhaltens. Im Jahr 2009 lag ihr Anteil bei 1,03 Prozent, im Jahr 2017 bei 0,63 Prozent.<\/p>\n

Exzessive Nutzung von Medien<\/h2>\n

Neben der Gl\u00fccksspielsucht geht der Drogen- und Suchtbericht auf die Computerspielabh\u00e4ngigkeit ein. Diese liege nach Befunden der Bundeszentrale f\u00fcr gesundheitliche Aufkl\u00e4rung (BZgA) aus dem Jahr 2015 bei 5,8 Prozent der 12- bis 17-J\u00e4hrigen. Hierbei seien mit 7,1 Prozent weibliche Jugendliche st\u00e4rker betroffen als die m\u00e4nnlichen Jugendlichen, bei denen der Anteil bei 4,5 Prozent lag.<\/p>\n

Im Vorwort des Drogen- und Suchtberichtes sagt Marlene Mortler:<\/p>\n

\u201eWichtig ist mir zudem, dass wir uns auch in Zukunft um die Folgen exzessiver Mediennutzung k\u00fcmmern. Schon um die Chancen der Digitalisierung aussch\u00f6pfen zu k\u00f6nnen, werden wir uns aktiv und offensiv den Risiken stellen m\u00fcssen, die mit der Nutzung einiger digitaler Angebote verbunden sind. Umso mehr freue ich mich, dass wir uns in den Koalitionsverhandlungen darauf verst\u00e4ndigen konnten, den Jugendmedienschutz zu st\u00e4rken und dabei auch die Suchtrisiken digitaler Angebote zu ber\u00fccksichtigen.\u201c<\/p><\/blockquote>\n

Im Juni 2018 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Videospielsucht als Krankheit eingestuft<\/a> und die Internet Gaming Disorder als Diagnose in die International Classification of Diseases (ICD-11) aufgenommen. Eine Internet Gaming Disorder bestehe demnach, wenn f\u00fcnf oder mehr der folgenden Symptome \u00fcber einen Zeitraum von einem Jahr bestehen:<\/p>\n