US-Wahl: Trump beruft sich auf Prognose der Wettanbieter
Posted on: 10/12/2020, 12:04h.
Last updated on: 10/12/2020, 01:02h.
Der noch amtierende US-Pr?sident Donald Trump scheint sich weiterhin mit seiner Wahlniederlage nicht anfreunden zu wollen. Am Mittwoch führte er via Twitter angebliche Prognosen der Wettanbieter als Beleg dafür an, im Rennen um das Oval Office doch vorne gelegen zu haben.
Trump bezog sich bei seinem Tweet auf die mutma?liche Tendenz von Echtzeit-Wetten. Diese sollen ihn am Wahltag in hart umk?mpften Staaten wie Georgia, Pennsylvania und Wisconsin in Führung gesehen haben.
Deshalb twitterte Trump am Mittwochabend:
Am Wahltag sahen uns die ?sogenannten Buchmacher“ um 22:00 zu 97 % als Gewinner!
Beobachter r?tseln nun, wen Trump mit ?Buchmacher“ gemeint haben k?nnte. Grund hierfür ist, dass Wetten auf politische Ereignisse in den USA offiziell verboten sind. Lediglich auf Handelsplattformen wie Polymarket und PredictIt wurden Quoten auf die Wahlentscheidung abgebildet. Diese lagen allerdings nicht bei den von Trump kolportierten 97 %.
Wahl-Wetten nur bei unlizenzierten Anbietern
Wer in den Vereinigten Staaten trotzdem auf den Ausgang der Wahl wetten wollte, musste dies bei einem unlizenzierten ausl?ndischen Anbieter tun. Auch diese hatten dem Republikaner jedoch keinen zu ann?hernd 100 % sicheren Wahlsieg vorausgesagt. Lediglich in der Wahlnacht sahen europ?ische Wettanbieter wie Betfair oder 888Sport Trumps Chancen zwischenzeitlich bei 65 bis 70 %.
Zudem erw?hnte Trump in seinem Tweet nicht, dass internationale Buchmacher, die die US-Wahl im Angebot hatten, ihre Quoten mit Beginn der Ausz?hlung von Briefwahlstimmen in den folgenden Tagen nach und nach zugunsten des sp?teren Wahlsiegers Joe Biden korrigierten.
Politikexperten sehen die jüngste Aktion als Fortsetzung einer langen Serie von Beschuldigungen und Beschwerden. Mit ihnen versuche Trump, das Wahlergebnis doch noch anzufechten und die ?ffentliche Meinung auf seine Seite zu ziehen, nachdem seine Anw?lte mit ihren Einsprüchen vor s?mtlichen Gerichten gescheitert seien.
In den sozialen Medien machte Trumps jüngster Tweet sogleich die Runde. Bis Donnerstagmorgen wurde er 51.000 Mal geteilt und 58.000 Mal kommentiert. Einige Nutzer bemerkten dabei, dass dem Pr?sidenten vielleicht entfallen sei, dass auch bei einer Siegchance von 97 % die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage noch 3 % betrage. So sei es dann auch gekommen.
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