Unzureichender Selbstausschluss: GVC Holdings muss Strafe zahlen

Posted on: 22/03/2019, 02:46h. 

Last updated on: 22/03/2019, 02:46h.

Kerstin Sch?fer Read More

Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Die Glücksspiel-Regulierungsbeh?rde in New Jersey (NJDGE) in den USA belegte den Sportwetten-Anbieter GVC Holdings und seinen landbasierten Partner, das Borgata Hotel Casino in Atlantic City, wegen unzureichender Selbstausschluss-Funktionen mit einer Geldstrafe in H?he von 81.000 US-Dollar.

Das Glücksspielgesetz im Bundesstaat New Jersey gibt vor, dass Spieler, die sich selbst ausgeschlossen haben, nicht in der Lage sein dürfen, auf eine lizenzierte Casino- oder Sportwetten-Plattform vor Ablauf des festgelegten Zeitraums des Selbstausschlusses zuzugreifen.

Die Entscheidung wurde am 8. M?rz 2019 gef?llt und von David Rebuck, dem Direktor der Glücksspiel-Regulierungsbeh?rde [Seite auf Englisch] in New Jersey, unterzeichnet. GVC muss die Geldbu?e sofort nach Erhalt des Bescheids entrichten.

Was genau ist passiert?

Bwin.party soll es nicht gelungen sein, Spieler, die sich zuvor selbst ausgeschlossen hatten, ausreichend davor zu bewahren, wieder auf das Online Spiel zugreifen zu k?nnen.

Dabei soll es sich um zw?lf Spieler handeln, die insgesamt einen Betrag in H?he von 41.759,49 US-Dollar beim Spielen verloren haben sollen.

In einem gesonderten Beschluss wurde Borgata au?erdem dazu aufgefordert, den genauen Betrag, den die Spieler verloren hatten, wieder zurückzubezahlen.

Weitere hohe Strafen für das Borgata

Das Borgata erhielt Anfang 2019 eine weitere Geldstrafe von der Glücksspielbeh?rde in New Jersey, da es dem Anbieter nicht gelungen sei, einen Spieler namens Vinh Dao mit Wohnsitz in Kalifornien daran zu hindern, online zu spielen.

Dao soll es geschafft haben, die geografischen Sperren, die die Online Casinos verwenden, um Spielern, die nicht in New Jersey leben, den Zugang zu dem Spielangebot zu verwehren, zu umgehen.

Geoblocking und Netzsperren werden h?ufig angewandt, wenn verhindert werden soll, dass Internet-User auf bestimmte Inhalte zugreifen, beispielsweise auf illegale Streaming-Portale oder auf Gaming Webseiten.

Allerdings ist das Umgehen derartiger Sperren nicht nur legal, sondern auch unkompliziert. Bereits ein einfaches VPN (Virtual Private Network) ist h?ufig ausreichend, um Geoblocking zu umgehen.

Dieses VPN l?sst sich in den Browser integrieren und der User w?hlt dann einfach, in welchem Land er surfen m?chte. Seiten, die für deutsche User gesperrt sind, k?nnen durch die Umleitung auf einen ausl?ndischen Server wieder aufrufbar sein.

Es stellte sich heraus, dass Dao im Februar 2014 auf den Casino-Webseiten in New Jersey gespielt hatte, ohne seinen Wohnsitz zu verlassen. Damals war der Online Glücksspielmarkt in New Jersey noch in seinen Anf?ngen und die Technologie hinsichtlich der geografischen Sperren noch nicht ausgereift.

Die Beh?rde verh?ngte gegen Borgata und Caesars Interactive aufgrund dieses Vergehens eine Geldbu?e von 90.000 US-Dollar.

Auch im vergangenen Monat soll es wieder ?hnliche Vorf?lle gegeben haben. Die Glücksspielbeh?rde wies Borgata an, rund 68.000 US-Dollar Eins?tze von 36 Spielern einzubehalten, da es diesen nicht gestattet war, auf das Portfolio des Anbieters zuzugreifen oder weil sie auf Verlangen keine gültigen Ausweispapiere vorlegten.

Glücksspielbeh?rde in New Jersey deckt Vergehen der Betreiber auf

Doch nicht nur Borgata ist von den Sanktionen der Beh?rde betroffen. Auch die Gaming Innovation Group wurde mit einer Geldbu?e in H?he von 2.000 US-Dollar belegt, da das Unternehmen Registrierungen von Kunden gestattet haben soll, die ihre Sozialversicherungsnummer nicht angaben.

SG Digital musste 1.000 US-Dollar zahlen, weil der Anbieter es nicht schaffte, Spieler, die die Selbstausschluss-Funktion aktiviert hatten, zu identifizieren.

Auch Rush Street International kassierte eine Geldbu?e von 30.000 US-Dollar. Der Anbieter soll Minderj?hrigen Zugang zum Glücksspielangebot gew?hrt haben.

Zu Beginn dieses Monats legte Ralph Caputo, Mitglied der Vereinigung von New Jersey, eine neue Gesetzesvorlage vor.

Lizenznehmer, die Spielern mit aktivierter Selbstausschluss-Funktion Quoten für Sportveranstaltungen anbieten, sollen mit Geldbu?en zwischen 10.000 und 20.000 US-Dollar und automatischen tempor?ren Aussetzungen der Lizenzen konfrontiert werden.

Diese Ma?nahmen zeigen, dass die Regierung von New Jersey die Regulierung der Sportwetten und Online Casinos ernst nimmt. Damit haben die Spieler Zugang zu ihren Lieblingsspielen, und das in sicherem und fairem Umfeld.