Bundes­regierung plant Verbot von Sportwetten auf Wettbewerbe von Minderj?hrigen

Posted on: 06/01/2020, 12:10h. 

Last updated on: 06/01/2020, 12:10h.

Wie die Zeitung ?Welt am Sonntag“ berichtet, soll die Bundesregierung ein Verbot auf das Platzieren von Sportwetten auf Sportwettbewerbe von Minderj?hrigen planen. Damit soll Wettmanipulation im Sport bek?mpft werden.

Computer, Tennisball, Geld, Münzen
Bundesregierung plant Verbot von Sportwetten bei Wettbewerben von Minderj?hrigen. (Bild: pixabay.com)

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, dass die Beh?rde ein m?gliches Verbot von Wetten auf Juniorenspiele und sportrechtliche Regularien, die Wetten von Sportlern beschr?nken, unterstütze.

Angesichts des enormen Wachstums des Sportwetten-Marktes sei es notwendig, dass die ?ffentlichkeit mit dem Thema Wettmanipulation konfrontiert werde. Nach Aussage von Europol, der Strafverfolgungsbeh?rde der Europ?ischen Union, h?tten sich im Jahre 2018 die europaweiten Ums?tze mit Sportwetten auf rund 1,6 Billionen Euro belaufen.

Kontrolle bei Frauen- und Jugendsport nicht ausreichend

Angelo Rigopoulos, der UEFA-Integrit?tschef, stimmte dem deutschen Innenministerium zu und h?lt ein Verbot für sinnvoll. Allerdings sei ein europaweites Vorgehen vonn?ten, um einen Missbrauch effizient bek?mpfen zu k?nnen. Ein Verbot nur auf bundesdeutscher Ebene reiche nicht aus, da auf die jeweiligen Wettk?mpfe auch in einem anderen EU-Land gewettet werden k?nne.

Insbesondere Begegnungen im Jugend- und Frauenfu?ball seien sehr anf?llig für Wettmanipulation, da zahlreiche Spiele ohne Kontrolle stattf?nden. Darüber hinaus k?nnten Jugendliche eher finanziellen Reizen erliegen.

Eine Befürwortung des Verbots kam auch von Peter Beuth, dem hessischen Innenminister. Bereits seit mehreren Jahren fordere Beuth Reformen. So sagte der CDU-Politiker:

?Wetten auf Sportveranstaltungen, an denen ausschlie?lich oder überwiegend Minderj?hrige teilnehmen, sollten nicht zul?ssig sein.“

Im Juni 2019 gründete das Ministerium die Nationale Plattform gegen Wettmanipulation. Im Rahmen von Zusammenkünften mehrerer Bundesbeh?rden wie dem Finanzministerium und dem BKA sowie privater Organisationen sollen Ma?nahmen gegen Wettbetrug diskutiert werden.

Wettmanipulationen immer noch weit verbreitet

Fu?ball, Rasen
Beim Tennis und Fu?ball gibt es die meisten F?lle von Wettmanipulation. (Bild: pixabay.com)

Insbesondere beim Fu?ball und beim Tennis gibt es zahlreiche F?lle von Wettmanipulation. Erst im Dezember 2019 gab es Meldungen, dass gegen einen deutschen Tennis-Profi ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei.

Weltweit sollen mehr als 135 Spieler laut ZDF Sport in Tennis-Wettskandale involviert sein, darunter auch ein Spieler der Top 30 der Weltrangliste.

Die Ermittlungen gegen die Wettmanipulationen erstecken sich über Frankreich, Belgien und Spanien bis in die USA. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Wettmafia in Armenien beheimatet sei und sich über ganz Europa ausgebreitet habe.

Eric Bisschop, Vize-Generalstaatsanwalt in Belgien, kommentiert:

?Diese Mafia arbeitet sehr strukturiert, sie hat Leute, die für die Konten zust?ndig sind, andere, die das Geld waschen, und welche, die den Kontakt mit den Spielern aufbauen.“

Das Verbot der Wetten auf Wettbewerbe Minderj?hriger k?nnte ein erster Schritt zur Bek?mpfung von Wettmanipulation sein. Doch das Ausma? an Vorf?llen zeigt, dass noch weitere Ma?nahmen notwendig werden k?nnten.