Glücksspiel­sucht: Schatzmeisterin einer US-Kirche veruntreut mehr als 400.000 US-Dollar

Posted on: 16/05/2021, 05:30h. 

Last updated on: 14/05/2021, 01:18h.

Am Mittwoch hat im US-Bundesstaat Minnesota der Prozess gegen die Schatzmeisterin einer Kirche im Ort Rochester begonnen. Die Frau soll mehr als 400.000 US-Dollar von der Einrichtung veruntreut haben, um ihre Glücksspielsucht zu finanzieren, berichtet das ?rtliche Newsportal Post Bulletin.

Frau betet in einer Kirche
Wegen ihrer Spielsucht soll eine Buchhalterin eine Kirche bestohlen haben. (Quelle: Pexels)

Die 62-J?hrige habe der Trinity Lutheran Church bereits vor einer Gesch?ftsprüfung im Mai 2020 gestanden, Gelder im Wert von rund 183.000 US-Dollar als Resultat ihrer Spielsucht veruntreut zu haben. Die Kirche, bei der sie auch als Buchhalterin t?tig gewesen sei, habe daraufhin die Polizei verst?ndigt.

Im Laufe der sp?teren Ermittlungen habe sich ergeben, dass der finanzielle Schaden durch die gew?hlte Schatzmeisterin weitaus gr??er gewesen sei als ursprünglich angenommen. Insgesamt habe sich die Frau über das Kirchenkonto Schecks im Wert von 422.925,90 US-Dollar ausgestellt. Bankunterlagen h?tten ergeben, dass ein Gro?teil der Gelder in Casinos ausgegeben worden sei.

Es ist nicht der erste prominente Fall, in dem Kirchenmitarbeiter Gelder für das Glücksspiel veruntreut haben. Im Oktober 2019 wurde in der kanadischen Provinz Ontario ein katholischer Geistlicher zu zwei Jahren Gef?ngnis verurteilt, weil er rund eine Million Kanadische Dollar unterschlagen hatte, um seine Glücksspielsucht zu finanzieren.

Buchhalterin verspielte Tausende Dollar am Tag

Laut Anklageschrift soll die Buchhalterin, die knapp zw?lf Jahre für die Kirche t?tig gewesen sei, mitunter Tausende US-Dollar am Tag verspielt haben.

In mehreren F?llen h?tten sich die Zahlungen im Casino auf 7.000 oder 8.000 US-Dollar t?glich belaufen. Bei einem Besuch habe sie sogar 10.500 US-Dollar ausgegeben. Die Geldflüsse h?tten erst aufgeh?rt, als die Frau im Jahre 2019 wegen ihrer Spielsucht eine Therapie begonnen habe.

In einem Statement habe die Kirche die Anzeige gegen ihre langj?hrige Mitarbeiterin als ?schwierig, aber notwendig“ bezeichnet:

Obwohl die Situation sehr beunruhigend ist, hat Gott die Trinity Lutheran Church w?hrend ihres 153-j?hrigen Dienstes durch verschiedene Widrigkeiten geführt, und wir sind uns einig in unserem Glauben, dass er uns treu bleiben und uns den Weg durch unsere derzeitigen Schwierigkeiten zeigen wird.

Derzeit sei die Frau nach Hinterlegung einer Kaution auf freiem Fu?. Die Anklage gegen die ehemalige Kirchenschatzmeisterin umfasst zw?lf Punkte. Sollte sie schuldig gesprochen werden, droht ihr in Minnesota wegen Unterschlagung eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu 25 Jahren.