Spanien: 1,3 Mio. Euro für die Pr?vention von Glücksspiel­sch?den bereitgestellt

Posted on: 03/11/2023, 09:35h. 

Last updated on: 03/11/2023, 09:37h.

Das spanische Verbraucherschutzministerium stellt für die Aufkl?rung und Pr?vention von Glücksspielsch?den 1,3 Mio. Euro bereit. Wie das Ministerium am Donnerstag ankündigte, sollen insgesamt 26 Projekte in Spanien finanziert werden.

Universit?t Lleida
Die Universit?t von Lleida geh?rt zu den Institutionen, die Untersuchungen zu Glücksspielsch?den durchführen wollen. (Bild: Flickr/Calafellvalo; CC BY-NC-ND 2.0 DEED)

Die spanische Glücksspielaufsicht Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) ver?ffentlichte eine Liste mit den an der Ausschreibung beteiligten Organisationen. Besonders gro? ist dabei der Anteil ?ffentlicher Institutionen, darunter unter anderem die Universit?ten von Granada, Zaragoza, Santiago de Compostela, Almería, Lleida und die Universidad Complutense de Madrid.

Unter den vorgeschlagenen Projekten findet sich beispielsweise eine Studie über den Zusammenhang pathologischen Glücksspiels und intensiver Handynutzung. Auch neurophysiologische Biomarker für das Verlangen nach Glücksspiel und die frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren für Spielsucht finden sich unter den Vorschl?gen. Darüber hinaus gibt es Projekte, die sich geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Entwicklung der Spielsucht und den Auswirkungen der Corona-Pandemie widmen wollen.

Die Frist für die Durchführung der Projekte sei bis zum 30. Juni 2024 gesetzt. Demnach k?nnten im kommenden Jahr erste Studienergebnisse vorliegen.

Wenige Spieler mit problematischem Spielverhalten

Der Ankündigung des Verbraucherschutzministeriums ging in Spanien die Ver?ffentlichung einer aktuellen Studie zum Spielverhalten und zum problematischen Glücksspiel voraus. Den Daten der DGOJ [Seite auf Spanisch] zufolge liege der Anteil der Spieler mit problematischem Spielverhalten im Land aktuell bei 2,01 %. Somit liege der Anteil der Spieler, die keinerlei Hinweise auf problematisches Spielverhalten zeigen, bei 97,99 %.

Zudem zeigte die Untersuchung auf, dass der gr??te Anteil der Spieler am terrestrischen Glücksspiel teilnehme. Dem Online-Glücksspiel widme sich in Spanien lediglich ein Anteil von 6,57 %.

Dem Branchenverband Jdigital zufolge stehen diese Daten im deutlichen Gegensatz zu den immer strikter werdenden Regularien für das Online-Glücksspiel in Spanien. Wie die Zeitung Europress berichtete, hei?t es vonseiten des Verbandes, die Umfrage zeige

…dass die Ausübung des Glücksspiels in Spanien im Allgemeinen gem??igt und verantwortungsvoll erfolgt. In Spanien gibt es keinen sozialen Alarm in Zusammenhang mit dem Glücksspiel und so, wie der Bericht zeigt, gibt es keine soziale Masse, die davon ausgeht, dass das Recht der Bev?lkerung, am Glücksspiel teilzunehmen, wenn sie dies wünsche, beschr?nkt werden müsste.

Vertreter der Online-Glücksspielbranche kritisieren seit Einführung scharfer Werbebeschr?nkungen für das Online-Glücksspiel immer wieder, dass die niedrige Spielsuchtrate in Spanien einer D?monisierung des Online-Glücksspiels durch die Politik gegenüberstehe.

Abzuwarten bleibt nun, welche Ergebnisse die neu gef?rderten Projekte mit sich bringen. Mit einer Lockerung der Werbebeschr?nkungen, die sich auch entscheidend auf die Einnahmen der Profi-Sportvereine und der Sportmedien ausgewirkt haben, ist vorerst jedoch nicht zu rechnen.