Sexualstraftat in Las Vegas? Christiano Ronaldos Anw?lte fordern Abweisung der Zivilklage

Posted on: 25/10/2019, 11:35h. 

Last updated on: 25/10/2019, 11:35h.

Fu?ballstar Christiano Ronaldo (34) steht im Verdacht, im Jahr 2009 bei einem Aufenthalt im Palms Hotel und Casino in Las Vegas die damals 24-j?hrige Kathryn Mayorga vergewaltigt zu haben. Der Portugiese bestreitet die Vorwürfe und behauptet, es habe sich um einvernehmlichen Sex gehandelt. Nun fordern seine Anw?lte das Gericht in Nevada auf, das Zivilverfahren endgültig einzustellen oder eine au?ergerichtliche Einigung anzuweisen.

Christiano Ronaldo von hinten
Fu?ballstar Christiano Ronaldo soll 2009 in Las Vegas eine Frau vergewaltigt haben (Quelle:flckr.com/Oleg Dubyna, licensed under CC BY-SA 2.0)

Staatsanwaltschaft sah keine Erfolgsaussichten

Im Juli 2019 konnte Christiano Ronaldo einen Erfolg im Rechtsstreit mit Kathryn Mayorga verbuchen. Nach Monaten der Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Clark County in Nevada bekanntgegeben, keine Anklage gegen den Fu?baller erheben zu wollen.

Die Beh?rde zeigte sich überzeugt, dass Ronaldo nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden k?nne, dass er Mayorga im Juni 2009 in einer Suite des Palm Hotel und Casino vergewaltigt habe.

Ginge es nach den Anw?lten des Spitzensportlers würden nun auch die Akten des Zivilverfahrens geschlossen. Angaben der US-Nachrichtenagentur Associated Press zufolge sollen die Juristen bereits am 14. Oktober beim Bundesbezirksgericht von Las Vegas entsprechende Dokumente eingereicht haben.

Zivilprozesse in den USA dienen nicht dazu, einen m?glichen T?ter zu verurteilen, sondern dazu, mutma?liche Opfer finanziell zu entsch?digen. Prominentestes Beispiel für die Unterschiede von Straf- und Zivilprozess ist der Fall um Ex-Footballstar O.J. Simpson. Nachdem eine Jury den Sportler 1995 in einem aufsehenerregenden Prozess des Mordvorwurfs an seiner Ex-Frau und einem Bekannten freigesprochen hatte, endete ein anschlie?end von den Opferfamilien angestrengter Zivilprozess mit einem Schuldspruch. Simpson wurde zu einer Zahlung von Schadensersatz in H?he 33,5 Millionen US-Dollar verpflichtet.

Konkret fordern Ronaldos Anw?lte den zust?ndigen Richter auf, die Klage abzuweisen oder alternativ eine au?ergerichtliche Einigung hinter verschlossenen Türen anzuordnen. Mayorga verklagt Ronaldo auf eine Zahlung von rund 212.000 US-Dollar.

Knackpunkt au?ergerichtliche Einigung

The Palms Hotel and Casino Las Vegas
Die Tat soll sich im The Palms Hotel und Casino in Las Vegas ereignet haben (Quelle:flipchip / LasVegasVegas.com, licensed under CC BYSA 3.0)

G?be der Richter den Antr?gen statt, w?re es nicht die erste au?ergerichtliche Einigung in diesem Fall: Eine solche erfolgte bereits am 12. Januar 2010. Damals hatte das mutma?liche Opfer eine Zahlung in H?he von 375.000 US-Dollar von den Vertretern des Fu?ballers erhalten. Im Gegenzug verpflichtete sich die Frau zum Schweigen.

Heute betont die 34-J?hrige, der Einigung nur zugestimmt zu haben, weil die Gegenseite sie massiv unter Druck gesetzt habe.

So h?tte sich ein Team sogenannter ?Fixer“ um den Fu?baller gebildet. Diese Personen seien ihr gefolgt und h?tten Informationen über sie und ihr Umfeld gesammelt. Ziel sei es gewesen, sie von juristischen Schritten gegen den damals 24-J?hrigen abzubringen.

Im April 2017 wurden die Vorg?nge um Ronaldo und Mayorga ?ffentlich. Journalisten des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel hatten Dokumente der Enthüllungsplattform Football Leaks ausgewertet. Dabei waren sie unter anderem auf weitreichende Korrespondenz zur Sache und die Schrifts?tze der au?ergerichtlichen Einigung gesto?en.

Gerechtigkeit statt Geld

Unter anderem, so die Erkenntnis, habe der Fu?baller seinen Anw?lten gegenüber zugegeben, dass Kathryn Mayorga ihn w?hrend des Aktes mehrmals gebeten habe, aufzuh?ren.

Ein weiteres Dokument ist ein Brief des mutma?lichen Opfers an den mutma?lichen T?ter, datiert auf den Sommer 2010. Die au?ergerichtliche Einigung verlangte, dass Anwalt Osório de Castro seinem Mandanten das sechsseitige Schreiben vorlese. In diesem macht Mayorga Ronaldo schwere Vorwürfe und zeigt sich bitter, dem Vergleich zugestimmt zu haben:

Ich mache mir nichts aus Deinem Geld. Ich wollte Gerechtigkeit. Aber da ist keine Gerechtigkeit in dieser Sache. Ich bin nicht mehr die Person, die ich mal war. Heute würde ich meine Entscheidung zurücknehmen!! Es ist ein Jahr vergangen, seit Du mich vergewaltigt hast. Ich hoffe, dass Du aus diesem schrecklichen Fehler lernst!! Nimm nie wieder einer Frau ihr Leben, so wie Du meines genommen hast!!

Ausgang ungewiss

Nach den Recherchen des Spiegels hatte Kathryn Mayorga der Ver?ffentlichung ihrer Identit?t zugestimmt und ein Verfahren angestrengt. Daraufhin warfen ihr die Anw?lte des Fu?ballers unter anderem Vertragsbruch vor.

Die au?ergerichtliche Einigung sei zudem nicht als Schuldeingest?ndnis zu werten, Christiano Ronaldo habe lediglich versucht, einer Schmutzkampagne gegen ihn ein Ende zu bereiten. Bei den ausgewerteten Football Leaks-Dokumenten handele es sich um F?lschungen krimineller Hacker.

Bislang haben sich weder die Vertreter Ronaldos noch die Anw?lte Mayorgas zu dem Vorsto? zur Einstellung des Zivilverfahrens ge?u?ert. Auch wann mit einer Reaktion durch den zust?ndigen Richter in Las Vegas gerechnet werden kann, ist derzeit ungewiss.