Lizenz-Streit mit Camelot: Britische Glücksspiel-Beh?rde bittet Gericht um Unterstützung
Posted on: 11/05/2022, 01:44h.
Last updated on: 11/05/2022, 01:49h.
Der Rechtstreit zwischen der britischen Glücksspiel-Beh?rde UKGC und dem aktuellen Lotto-Betreiber Camelot spitzt sich weiter zu. Als unterlegener Bewerber um die Lotterie-Lizenz ab 2024 reichte Camelot im April Klage ein. Seither konnte die UKGC ihre Verhandlungen mit Nachfolger Allwyn nicht fortführen. Wie die Zeitung The Guardian [Seite auf Englisch] berichtet, wehre sich die Beh?rde nun gegen die Zwangspause.
Heute würden die Anw?lte der UKGC beim zust?ndigen High Court einen entsprechenden Antrag auf Weiterführung der Vertragsvereinbarungen mit dem tschechischen Glücksspiel-Konzern Allwyn stellen. Die offizielle Gerichtsverhandlung sei auf Oktober angesetzt.
Der High Court habe zuvor angeordnet, dass die Vorbereitungen für den Lizenzübergang bis zu einer Entscheidung des Gerichts eingestellt werden. Wie die UKGC argumentiere, gef?hrde die dadurch unausweichliche Verz?gerung der Lizenzvergabe auch die planm??igen Lotterie-Abgaben für wohlt?tige Zwecke.
Auch betone die Beh?rde, dass die Entscheidung für Allwyn als Nachfolger von Camelot das Ergebnis eines fairen Bewerbungsprozess sei. In einem Kommentar an die Medien erkl?rt die UKGC:
Um die Integrit?t des Verfahrens zu wahren, werden wir keine Details diskutieren, bis der Rechtsstreit gekl?rt ist. Wir sind überzeugt, dass wir einen fairen und soliden Wettbewerb organisiert haben. Eine Verz?gerung der Umsetzung der n?chsten Lizenz birgt das Risiko, den Fonds für wohlt?tige Zwecke zu schm?lern.
Das ?Charity-Argument“ auf beiden Seiten
Insider warnten jedoch, dass die Strategie der UKGC sich gleicherma?en negativ auf die Wohlt?tigkeitsspenden der National Lottery auswirken k?nnten. So k?nne die Beh?rde ihren Kampf nur verlieren, soll eine mit dem Fall vertraute Person gegenüber dem Guardian erkl?rt haben.
Sollte das Gericht entscheiden, dass Camelot mit seinem Vorwurf eines unfairen Bewerbe- und Auswahlverfahren Recht habe, würde der Deal mit Allwyn platzen. Dies würde die Beh?rde Zeit und Geld kosten.
Der umgekehrte Fall sei jedoch keinesfalls besser. Würde das Gericht die Lizenzvergabe an Allwyn für rechtens erkl?ren, müsse die UKGC mit einer Schadensersatzklage von Camelot und dessen Tech-Zulieferer IGT rechnen. Sollte diese zugunsten der Kl?ger ausgehen, müsste die Beh?rde rund 800 Mio. GBP Zahlen.
Darüber hinaus plane Camelot, s?mtliche Einkünfte, die das Unternehmen als Lizenznehmer zwischen 2024 und 2034 erzielen würde, bei der UKGC einzuklagen. In einem Brief an die Beh?rde habe die ehemalige Camelot CEO Dame Dianne Thompson die UKGC vor einem solchen Szenario gewarnt.
Ich bin mir auch sicher, dass niemand – schon gar nicht die Glücksspiel-Beh?rde – es riskieren m?chte, den wohlt?tigen Zwecken bis zu einer Milliarde Pfund wegzunehmen, insbesondere w?hrend der Krise der steigenden Lebenshaltungskosten.
Sie appelliere daher an die UKGC, nicht mit einer derart ?unn?tigen Eile“ vorzugehen. Die Verhandlungen mit Allwyn auf Eis zulegen, w?re insgesamt ?die einfachste L?sung“, um negative Auswirkungen auf die Finanzen und damit auf die wohlt?tigen Zwecke abzuwenden.
Dass die Beh?rde sich von ihrem Gerichtsgegner einschüchtern lassen k?nnte, scheint vorerst jedoch unwahrscheinlich. So betonte die UKGC immer wieder, ausreichend darlegen zu k?nnen, warum Allwyn der bevorzugte Lizenznehmer sei. Dies betreffe insbesondere künftige Abgaben für wohlt?tige Zwecke.
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