Niederlande: Glücksspiel­aufsicht geht erneut gegen illegale Lotterien auf Facebook vor

Posted on: 13/11/2020, 12:48h. 

Last updated on: 13/11/2020, 12:48h.

Kerstin Sch?fer Read More
Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Die niederl?ndische Glücksspielaufsicht, Kansspelautoriteit (KSA), will versch?rft gegen illegales Glücksspiel auf Facebook vorgehen. Wie die Beh?rde am Donnerstag auf ihrer Webseite mitgeteilt hat [Seite auf Niederl?ndisch], wolle sie dazu direkt mit Facebook kooperieren.

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KSA veranlasst L?schung von Facebook-Gruppen mit illegalen Lotterien (BIld: Needpix, CC0)

Konkret fasse die KSA dabei sogenannte ?Diploterijen“ ins Auge. Die Beh?rde habe in den letzten Monaten zahlreiche Beschwerden über diese Form der Verlosung auf Facebook erhalten und insgesamt dreizehn Ermittlungen eingeleitet.

Dabei handle es sich um Verlosungen innerhalb geschlossener Facebook-Gruppen, bei denen die Teilnehmer gegen einen Einsatz von Echtgeld Geldpreise oder Sachgegenst?nde gewinnen k?nnten.

Simple Teilnahme über Kommentar-Funktion

Der sogenannte ?Dip-Organisator“ pr?sentiere dabei zun?chst den zu gewinnenden Preis und lege fest, wie viele ?Lose“ verkauft werden k?nnten und müssten, damit die Verlosung starte. Ein ?Los“ ist dabei eine vom Facebook-Nutzer selbst gew?hlte Zahl innerhalb eines bestimmten Zahlenbereiches.

Die Teilnehmer kommentierten ihre Wunschzahl unter dem entsprechenden Beitrag und erhielten dann vom Veranstalter eine Zahlungsaufforderung. Die Zahlungen erfolgten in der Regel über PayPal.

Das Veranstalten von Glücksspielen auf der Social-Media-Plattform Facebook ist laut den Nutzungsbedingungen nicht grunds?tzlich illegal. Die Social-Media-Plattform weist jedoch darauf hin, dass Lotterien, Verlosungen und ?hnliches dann illegal sind, wenn sie sich an die Nutzer in einem Land richten, in dem derartige Glücksspiele verboten sind. Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland ist dies der Fall.

Kommerzielle Verlosungen ausnahmslos illegal

Die Ermittlungen der KSA h?tten ergeben, dass alle der überprüften F?lle gegen niederl?ndisches Glücksspielrecht versto?en h?tten. Die Beh?rde habe daher die Gruppen, in denen die Spiele organisiert worden seien, bei Facebook gemeldet.

Facebook habe unmittelbar auf die Meldung reagiert und die betroffenen Gruppen in Einklang mit den eigenen Nutzungsbedingungen entfernt. Die direkte Zusammenarbeit mit Facebook sei somit der schnellste und effektivste Weg, illegale Glücksspiele innerhalb der Plattform zu bek?mpfen.

Die KSA erinnert daran, dass für alle Formen des Glücksspiels eine Lizenz vorliegen muss. Für die Veranstalter derartiger Facebook-Lotterien stünden die Chancen auf eine Lizenz jedoch schlecht. Die KSA erkl?rt:

Es ist nicht m?glich, eine Genehmigung zu erhalten, wenn kommerzielle Absichten vorliegen. Das Gesetz besagt, dass mindestens 40 % der Einnahmen wohlt?tigen Zwecken zugutekommen sollen.

Bei den Dip-Loterijn auf Facebook sei dies jedoch nicht der Fall. Sie dienten allein der Bereicherung des jeweiligen Veranstalters. An dem Verbot derartiger Gewinnspiele werde sich auch mit Inkrafttreten des Online-Glücksspiel-Gesetzes 2021 nichts ?ndern.