Australien: Neuer Verhaltenskodex soll die Standards der Windhund-Industrie anheben

Posted on: 04/07/2020, 05:30h. 

Last updated on: 03/07/2020, 05:19h.

Die Regierung des australischen Bundesstaates New South Wales hat Anfang dieser Woche einen neuen Verhaltenskodex für den Schutz von Windhunden (NSW Greyhound Welfare Code of Practice) verabschiedet.

Windhund rennt
Neuer Verhaltenskodex für Inhaber und Trainer von Windhunden in New South Wales (Bild: PxFuel/Free for commercial use)

Der Kodex soll am 1. Januar 2021 in Kraft treten und langfristig die Tierwohl-Standards bei Windhundrennen anheben.

Wie der australische Nachrichtendienst ABC News am Freitag berichtet hat [Seite auf Englisch], h?tten von ihm angefertigte Undercover-Aufnahmen aus dem Jahr 2015 den Ansto? für das neue Regelwerk gegeben.

Auf den Aufnahmen sei unter anderem zu sehen gewesen, wie die Hunde mit lebenden K?dern trainiert worden seien, obwohl dies bereits seit vielen Jahren unzul?ssig sei.

Der Kodex umfasse verschiedene Bereiche, die darauf abzielten, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Rennhunde zu erh?hen:

  • Die Hundezwinger sollen mindestens 3,5 Quadratmeter gro? sein.
  • Besitzer und Trainer sollen in h?ufigerem und engerem Kontakt mit Tier?rzten stehen.
  • Das Wohlergehen der Hunde soll auch nach deren ?Ruhestand“ garantiert werden.
  • Zwischen dem letzten Rennen und dem Umzug in ein neues Zuhause sollen mindestens 30 Tage vergehen.
  • Die Nahrung der Hunde soll an die ver?nderten Verh?ltnisse im Ruhestand angepasst werden.
  • Windhunde im Ruhestand sollen schrittweise den Kontakt zu anderen Hunderassen erhalten.

Harsche Kritik an 16-j?hriger übergangsfrist

Formuliert worden seien die neuen Richtlinien von der Greyhound Welfare and Integrity Commission. Die Regierungsbeh?rde setzt sich für das Tierwohl von Rennhunden und die Integrit?t der damit verbundenen Wettindustrie ein.

Die Kommission erkl?rte, 2020 vor Beginn der Corona-Krise 300 Zwinger-Inspektionen durchgeführt zu haben. Dabei seien rund 2.000 Windhunde begutachtet worden.

Wir haben 24 mündliche Verwarnungen, 22 schriftliche Anweisungen und 16 offizielle Abmahnungen an die Inhaber ausgegeben. Die Sauberkeit, Sorgen um den Gesundheitszustand der Windhunde, nicht ordnungsgem?? behandelte Verletzungen und Zahnprobleme k?nnen Probleme darstellen.

Nichtsdestotrotz halte sich der Gro?teil der Hundebesitzer und Trainer an die geltenden Standards. Seit Jahren sinke daher auch die Anzahl der Verletzungen w?hrend oder infolge der Rennen.

Tierschutzorganisationen übten jedoch vor allem an einem Umstand Kritik: So solle der neue Kodex zwar ab Januar in Kraft treten, den Inhabern und Trainern jedoch eine übergangsfrist bis zum 1. Januar 2036 gew?hren.

Dass jemand 16 Jahre ben?tige, um gr??ere Zwinger zu bauen und den Kontakt zu Veterin?ren zu intensivieren, sei nicht nachvollziehbar. Auch deshalb wollten die Tierschützer weiter dafür k?mpfen, dass der Sport in Australien g?nzlich verboten werde.