Milliarden-übernahme: Microsoft kauft Spieleentwickler Activision Blizzard
Posted on: 19/01/2022, 01:13h.
Last updated on: 19/01/2022, 01:29h.
In der Gaming-Branche bahnt sich ein milliardenschwerer Deal an. Der Tech-Gigant Microsoft hat am Dienstag in einem Statement [Seite auf Englisch] bekanntgegeben, den US-Spieleentwickler Activision Blizzard zu übernehmen. Als Kaufpreis gibt der IT-Konzern aus Seattle einen Betrag in H?he von 68,7 Mrd. USD (60,5 Mrd. Euro) an.
Sollten die Kartellbeh?rden zustimmen, schluckt Microsoft für diese Summe den 2008 gegründeten Spielehersteller, der j?hrliche Einnahmen von über 6 Mrd. USD erwirtschaftet. Doch der Xbox-Produzent dürfte es weniger auf den Umsatz von Activision Blizzard abgesehen haben.
Zugang zu Gaming-Bestsellern
Darüber hinaus erh?lt Microsoft die Rechte an globalen Spiele-Bestsellern wie ?World of Warcraft“ oder ?Call of Duty“. Zugleich sichert sich das Unternehmen Zugang zu dem Know-how des Entwicklerteams, das Blockbuster wie ?Starcraft“, ?Overwatch“ und ?Candy Crush“ hervorgebracht hat.
Microsoft zeigte sich überzeugt, dass dieser Katalog den eigenen Spiele-Abos Xbox Game Pass und PC-Game Pass starken Auftrieb geben werde. Diese begeisterten weltweit bereits über 25 Millionen Menschen. Die Integration der Games von Activision Blizzard werde das Angebot noch weiter aufwerten.
Microsoft-CEO Phil Spencer ?u?erte sich in dem Statement optimistisch über die Perspektiven des Deals:
Die fantastischen Produkte von Activision Blizzard werden auch unsere Pl?ne für Cloud-Gaming beschleunigen. Sie werden es mehr Menschen an mehr Orten auf der Welt erm?glichen, an der Xbox-Community teilzuhaben, indem sie Smartphones, Tablets, Laptops und andere Ger?te nutzen, die sie bereits besitzen.
Activision Blizzards Spiele würden bereits auf einer Vielzahl von Ger?ten genutzt. Microsoft wolle diesen Trend durch Intensivierung des Cloud-Angebots weiter ausbauen.
Hinweis auf Unternehmenskultur
In der Mitteilung ging Spencer auch auf die Unternehmenskultur von Microsoft ein. Das Unternehmen lege gr??ten Wert auf die Gleichstellung aller Menschen und habe dies in seinen Grunds?tzen fest verankert. Er freue sich darauf, diese Regeln auf die Teams des übernahmekandidaten auszuweiten.
Spencers Aussage k?nnte ein Hinweis auf den Sexismus-Skandal sein, der Activision Blizzard im vergangenen Jahr ereilte. Ausl?ser waren Untersuchungen der kalifornischen Bürgerrechtsbeh?rde, die den Vorwürfen von Mitarbeiterinnen wegen sexueller Bel?stigung und geschlechterspezifischer Diskriminierung in dem Unternehmen nachging. Diese führten unter anderem zum Rücktritt des damaligen Activision-Blizzard-Pr?sidenten Allen Brack.
In Folge des Skandals war der Aktienkurs von Activision Blizzard im Jahr 2021 um knapp 50 % eingebrochen. Die gestrige Ankündigung führte jedoch dazu, dass der Kurs wieder um ein gutes Drittel in die H?he schoss.
Bis die Fusion vollzogen sei, würden beide Hersteller unabh?ngig voneinander operieren, so Spencer. über ein Datum machten beide Unternehmen keine Angaben. Finanzanalysten gehen jedoch davon aus, dass der Deal in diesem Jahr über die Bühne gehen k?nnte.
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