Malta: Gericht stoppt Massenentlassungen des Glücksspiel-Konzerns NetEnt
Posted on: 14/12/2020, 11:22h.
Last updated on: 14/12/2020, 12:49h.
Im Rahmen des Fusionsprozesses von NetEnt und Evolution Gaming sollen Kostensenkungsma?nahmen durchgeführt werden, die auch die Entlassung von 324 NetEnt-Mitarbeitern in Malta zur Folge haben sollen. Der Oberste Gerichtshof von Malta hat die Entlassungen vorerst gestoppt. Dies berichtete am Freitag die Times of Malta [Seite auf Englisch].
Zuvor habe die Gewerkschaft General Workers Union (GWU) Beschwerde eingelegt. Für den 17. Dezember habe das Gericht unter Vorsitz von Richter Toni Abela einen Anh?rungstermin festgelegt.
Den NetEnt-Mitarbeitern im Qormi-Studio sei am 1. Dezember mitgeteilt worden, dass ihre Dienste ab sofort nicht mehr ben?tigt würden. Dies sei insofern überraschend, da NetEnt noch vor drei Monaten angekündigt habe, das Studio aufgrund der steigenden Nachfrage um weitere Blackjack-Tische erweitern zu wollen.
Versto? gegen Arbeitnehmerschutzgesetz
Die GWU erkl?rte, dass NetEnt sich nicht an die Gewerkschaft gewandt habe. Dies versto?e aber gegen die maltesischen Vorschriften in Bezug auf die Vorgehensweise bei kollektiven Entlassungen. Im Gesetz sei festgelegt, dass Arbeitgeber, die Massenentlassungen durchführen wollten, den Arbeitnehmervertreter schriftlich benachrichtigen müssten.
Dies habe NetEnt vers?umt und einfach einen eigenen Vertreter ernannt, der allerdings nicht auf die Anfragen der Mitarbeiter eingegangen sei. Laut der GWU sei dies seitens NetEnt in der Absicht geschehen, die Handlungsm?glichkeiten der Arbeitnehmer einzuschr?nken.
Die Gewerkschaft erkl?rte, dass die Mitarbeiter erst am 1. Dezember über ihre Entlassung informiert worden seien. Sie h?tten noch am selben Tag ihre Arbeitspl?tze r?umen müssen.
Ein Vertreter der GWU sagte:
Wir werden weiterhin darauf bestehen, dass NetEnt und Evolution Gaming ihren Beratungsverpflichtungen in vollem Umfang nachkommen, und wir werden unser M?glichstes tun, um sicherzustellen, dass Arbeitspl?tze gerettet werden und, wo dies nicht m?glich ist, eine angemessene Abfindung gezahlt wird.
Wenig Empathie bei Ankündigung der Entlassungen
Laut Aussagen der Mitarbeiter h?tten die Vertreter des Managements von Evolution wenig Fingerspitzengefühl bei der überbringung der Nachricht von der Kündigung gezeigt.
Die Führungskr?fte von NetEnt sollen gar nicht anwesend gewesen sein und leitende Angestellte von Evolution h?tten laut Berichten nur eine kurze Ankündigung gemacht.
So erz?hlt ein Angestellter:
Es war sehr emotional, die Leute weinten und brüllten, als sie die Nachrichten h?rten. Wie andere auch, habe ich eine Familie, die ich versorgen muss, und meine Gedanken drehten sich darum, wie ich meinen Kindern sagen sollte, dass ich keinen Job mehr habe.
Es sei eine Sache, wenn Evolution einfach die schlechten Nachrichten überbracht h?tte, erz?hlt der Mitarbeiter. Es soll ihnen aber so sehr an Empathie gemangelt haben, dass sie Champagnerflaschen ge?ffnet und Pizza gegessen h?tten, w?hrend die Mitarbeiter ihre Sachen gepackt h?tten.
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