Wanted: Lotto-Hochstapler auf der Flucht wegen erneuten Betrugs

Posted on: 28/09/2019, 05:30h. 

Last updated on: 27/09/2019, 06:24h.

Kerstin Sch?fer Read More

Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Die Polizei im englischen South Yorkshire sucht derzeit nach John Eric Wells (61), einem berüchtigten Lotto-Betrüger. Der Mann, der im Jahr 1996 wegen eines gro? aufgezogenen Lotterie-Schwindels für drei Jahre ins Gef?ngnis musste, soll drei Frauen hinters Licht geführt und um insgesamt 400.000 GBP betrogen haben.

Die Million?rs-Lüge

Die Lotto-Betrugsmasche des Briten John Eric Wells hingegen ist so simpel wie erstaunlich, denn einen Lottoschein hatte er wom?glich nie in der Hand. Im Jahr 1996 erlange er Bekanntheit, da er über Monate vort?uschte, 8,9 Mio. GBP in der Lotterie gewonnen zu haben.

Er f?lschte nicht etwa Lottotickets, sondern Gewinnbest?tigungen, Schecks und Kontoauskünfte. Er belog Immobilienfirmen, Autoh?user und sogar seine eigene Familie. Als seine Lügen damals aufgedeckt wurden, musste er für drei Jahre ins Gef?ngnis.

Gel?utert scheint Wells nach seinem Gef?ngnisaufenthalt nicht. Im Gegenteil scheint es so, als wolle er an seine ?Berühmtheit“ von damals anknüpfen.

So sucht die Polizei in Yorkshire aktuell erneut nach dem mittlerweile 61 Jahre alten Mann. Drei Frauen soll er mit seiner altbekannten Masche betrogen haben. Diese h?tten seinetwegen insgesamt 400.000 GBP verloren.

Drei Jahre skrupelloser Lügen

Lediglich eines der Betrugsopfer sprach gegenüber der britischen Presse ?ffentlich über ihre Erfahrung. Hazel Wilkins (70) aus der englischen Kleinstadt Rusper in West Sussex erl?utert, dass sie eine romantische Beziehung mit Wells‘ eingegangen sei, die, wie sie heute wisse, auf Lügen beruht habe.

Begonnen habe das Verh?ltnis im September 2014. Wilkins habe Wells als vermeintlichen Million?r und Besitzer einer weltweit erfolgreichen Hotelkette kennengelernt.

Er sei immer wieder auf angebliche Gesch?ftsreisen gegangen und habe ihr glaubhafte Fotos von exotischen Orten geschickt. Heute wisse sie, dass Wells nie in übersee gewesen sei und die Bilder gefakt haben müsse.

Der Presse gegenüber sagte sie, dass der Mann ihr Leben zerst?rt habe:

Ich hatte ein wundervolles Haus, einen tollen Job und war glücklich, als ich ihn traf. Jetzt habe ich nichts mehr und ich werde nie wieder glücklich sein. Es ist zu sp?t, das zurückzubekommen, was er mir genommen hat. Ich habe für 50 Jahre hart gearbeitet. Er hat in drei Jahren alles von mir genommen. Ich hasse ihn so sehr. Ich denke jeden Tag daran, was er mir und meiner Familie angetan hat. Für mich ist er der Teufel in Person.

Er habe sie dazu überredet, ihren Job zu kündigen, um eines seiner Hotels zu managen, und versprochen, für ihre beiden T?chter H?user zu kaufen. Als eine ihrer T?chter deswegen auf der Stra?e gelandet sei, habe sie sich gezwungen gesehen, ihr eigenes Haus zu verkaufen, um eine Hypothek für ihre Tochter aufzunehmen.

Als Wells kurz darauf pl?tzlich verschwunden sei und dabei ihr gesamtes Erspartes von 63.000 GBP mitgenommen habe, habe sie ebenfalls bei ihren T?chtern einziehen müssen.

Ihre Bank habe sie über ihre finanzielle Situation informiert und sie sei zur Polizei gegangen. Noch heute zahle sie au?erdem von ihrer Rente einen Kredit ab, welchen er über ihren Namen erhalten habe.

Ein Casanova mit mehreren Geliebten

Auch die Tatsache, dass Wilkins nicht die einzige Frau und Betrugsopfer war, dürfte für sie heute sehr schmerzlich sein. Berichten zufolge seien im selben Zeitraum jeweils eine Frau in Doncaster und London Opfer seiner Masche geworden.

Mit einer der Frauen scheint Wilkins heute in Kontakt zu stehen. In Gespr?chen h?tten die beiden herausgefunden, wie Wells vom Geld der jeweils anderen Reisen oder Geschenke finanziert habe.

Die Polizei befürchte, dass der Mann sich bereits ins Ausland abgesetzt haben k?nnte. Er habe neben seinem echten Namen auch die Pseudonyme Howard Walmsley und Howard Hemmings genutzt.

Zuletzt sei er in Südasien gesichtet worden, doch genaue Anhaltspunkte gebe es keine.