Britischer Glücksspielverband: Kritik an Bonit?tsprüfungen
Posted on: 13/12/2022, 10:08h.
Last updated on: 13/12/2022, 10:13h.
Der britische Glücksspielverband warnt bereits seit L?ngerem vor einer zu rigiden Online-Glücksspiel-Regulierung im Land. Zum Beleg führte das Betting and Gaming Council (BGC) am Montag eine Studie der Wirtschaftsprüfer von EY an. Dieser zufolge gef?hrdeten Bonit?tsprüfungen [Seite auf Englisch] die gesamte Glücksspiel-Branche.
Laut Bericht stellten die Bonit?tsprüfungen eine ernste Gefahr für den Bestand der Branche dar, da sie die erfolgreiche Kanalisierung der Spieler ins legale Online-Glücksspiel st?rten. So zeigten Umfragen, dass fast 70 % der Wettkunden nicht bereit w?ren, den regulierten Anbietern die vorgegebenen Bonit?tsprüfungen zu gestatten.
Eine direkte Folge k?nne demzufolge eine Abwanderung der Spieler in den Schwarzmarkt sein. Dieser Effekt sei bereits ersichtlich, so die Wirtschaftsprüfer. Sie betonen:
Seit Mitte 2021 ist der Bruttospieletrag im Internet zurückgegangen, was wahrscheinlich auf die Wiederer?ffnung physischer Verkaufsstellen, die Einführung von Online-Bonit?tsprüfungen und den Rückgang der realen Haushaltseinkommen zurückzuführen ist.
Die EY-Studie gibt den Online-Anbietern jedoch auch Anlass zur Hoffnung. So habe die Untersuchung best?tigt, dass der Sektor trotz der Pandemie insgesamt robust geblieben sei. Auch die Auswirkungen der aktuellen Energiekrise und der hohen Inflation sollten demnach von den Glücksspiel-Unternehmen gut überstanden werden.
BGC: Konzentration auf die Betroffenen
Bei den anstehenden Ma?nahmen zum Spielerschutz solle sich die Regierung nach Ansicht des Glücksspielverbands auf die Betroffenen konzentrieren. Für die Verhinderung von Glücksspiel-bedingten Gefahren gehe es darum, die Problemspieler nachhaltig zu schützen.
Laut BGC-Chef Micheal Dugher sollten die Vorgaben deshalb darauf abzielen, die 0,3 % der Bev?lkerung zu erreichen, die aktuellen Statistiken zufolge in Gro?britannien von Spielsucht betroffen sind.
Gegenüber der Zeitung The Times erkl?rte BGC-Chef Michael Dugher vergangene Woche:
Es scheint ziemlich offensichtlich, dass die Regierung die Technologie nutzen sollte, um sich auf die 0,3 % zu konzentrieren. Vor allem im Internet ist das m?glich, weil man mit Hilfe der Technologie (…) erkennen kann, z. B. wenn ein Spieler pl?tzlich anf?ngt, mehr als gew?hnlich zu spielen oder zu ungew?hnlichen Tageszeiten zu wetten.
Technologische Entwicklungen wie der immer weiter verbreitete Einsatz künstlicher Intelligenz mache dies fl?chendeckend m?glich, so Dugher. Die KI besitze gro?es Potenzial für die Erkennung von Glücksspiel-Sch?den und die anschlie?ende Interaktion.
Das Vorgehen der zust?ndigen Regierungsstellen im Kampf gegen das problematische Glücksspiel sei somit klar umrissen. Dugher forderte in der Times:
So k?nnen sie sich auf Problemspieler und besonders gef?hrdete Spieler konzentrieren und alle anderen in Ruhe lassen.
Auch er wiederholte in dem Interview die Gefahr einer gescheiterten Kanalisierung. Wer als Spieler bei Schwarzmarkt-Anbietern lande, sei einer sehr viel h?heren Gefahr ausgesetzt.
Ein gef?hrdeter Spieler k?nne von den legalen Glücksspiel-Betreibern nicht mehr identifiziert werden, was mitunter zu gro?en finanziellen und sozialen Sch?den führe. Die Kosten müssten dann von den Angeh?rigen und der Gesellschaft getragen werden.
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