Pferderenn­sportbranche warnt erneut vor Bonit?ts­prüfungen

Posted on: 26/02/2024, 08:52h. 

Last updated on: 26/02/2024, 08:52h.

Am Montagnachmittag wird das britische Parlament erneut über Bonit?tsprüfungen als Spielerschutzma?nahme abstimmen. Im Vorfeld der Debatte warnen Vertreter des Pferderennsports erneut eindringlich vor den m?glichen Folgen für die Branche.

Finanzen, Rechner
Bonit?tsprüfungen von Spielern stehen erneut im britischen Parlament zur Debatte. (Bild: Pixabay)

Derart strenge Ma?nahmen, so argumentierte der Vorstandsvorsitzendes des britischen Jockey Club Nevin Truesdale, gef?hrdeten den Lebensunterhalt all jener, die im Pferderennsport arbeiteten. Darüber hinaus würden sie den Glücksspielschwarzmarkt befeuern.

Grund für die erneute Debatte im Parlament ist eine von Nevin Truesdale initiierte Petition [Seite auf Englisch], die innerhalb kurzer Zeit die erforderliche Marke von 100.000 Unterschriften erzielte. Die geplante Einführung von Bonit?tsprüfungen für Spieler, so das Argument der Petition, sei unangemessen und diskriminierend. Entscheidungen darüber, ob ein Spieler gef?hrdet sei, würden den Pl?nen zufolge künftig entsprechend der Postleitzahl oder der Berufsbezeichnung getroffen.

Sch?tzungen der Pferderennsportbranche zufolge k?nnte die Prüfung der Finanzen von Spielern zu Einnahmeverlusten von 50 Mio. GBP pro Jahr führen. Darüber hinaus seien die Jobs von 600 bis 1.000 Mitarbeitern der Rennst?lle bedroht.

Individuelle Risikoprüfungen gefordert

Gegenüber der Zeitung Racing Post erkl?rte Truesdale, der britische Pferderennsport unterstütze die Regierung in ihrem Vorhaben, die Glücksspielregulierung zu aktualisieren. Einheitliche Ma?nahmen wie die Bonit?tsprüfungen allerdings seien nicht zielführend. Vielmehr seien ?effektiviere“ überprüfungen notwendig.

Truesdale kommentierte:

Man darf nicht vergessen, dass diese Vorschl?ge Menschen betreffen würden, die auf jede Sportart wetten und es ist ?u?erst besorgniserregend, dass eine kürzlich von der BHA [British Horseracing Authority; Anm. d. Red.] durchgeführte Umfrage ergeben hat, dass vier von zehn Wettenden bereit w?ren, einen nicht regulierten Buchmacher zu nutzen, wenn strenge Kontrollen eingeführt würden.

Darüber hinaus habe die von Truesdale erw?hnte Umfrage aufgezeigt, dass bereits jeder vierte Umfrageteilnehmer nach einem pers?nlichen Geldnachweis gefragt worden sei. Die geplanten Bonit?tsprüfungen, so die Kritik, würden die pers?nlichen Umst?nde der Spieler v?llig au?er Acht lassen.

Eine effektive Ma?nahme zum Eingreifen im Fall von Anzeichen eines problematischen Spielverhaltens seien sie daher nicht. Stattdessen, so der Alternativvorschlag, müsse ein System eingeführt werden, innerhalb dessen Daten verst?rkt ausgetauscht würden.

Es müsse von der Regierung festgelegte ?Schadensmerkmale“ geben. Diese würden ein frühzeitiges Eingreifen erm?glichen, sollte ein Spieler Anzeichen problematischen Spielverhaltens zeigen. Auf diese Weise k?nnte problematisches Glückspiel bei den betroffenen Personen effektiv bek?mpft werden.

Nicht mit dieser Haltung überein stimmen dagegen Spielerschutzorganisationen wie GambleAware. Die Organisation wies in der vergangenen Woche darauf hin, dass die knappe Mehrheit der Bev?lkerung sich für Bonit?tsprüfungen aussprechen würde.

Ob die Prüfungen tats?chlich eingeführt werden und welche Stimmen mehr Gewicht bei den Parlamentariern erhalten werden, wird die heutige Abstimmung zeigen.