Irland: Ermittlungen gegen mobile ?Doping-Klinik“ in Pferdegestüt

Posted on: 16/11/2021, 03:00h. 

Last updated on: 16/11/2021, 04:20h.

Das irische Landwirtschaftsministerium hat Ermittlungen wegen mutma?lichen Dopings gegen ein Pferdegestüt und einen dort zeitweise t?tigen Pferdetherapeuten in der Grafschaft Kildare eingeleitet. Auf dem Gel?nde des Ballintogher Stud soll John Warwick (74) in einer mobilen Klinik Dutzende von Rennpferden auf ?unübliche Art“ behandelt haben. Dies berichtete der Irish Examiner am Montag [Seite auf Englisch].

Blutabnahme beim Pferd von Tierarzt
Die Pferderennsport-Beh?rde hat Blutproben von allen Pferden des Gestüts genommen (Bild: Pixnio/CC0)

Den Ermittlungen sei eine Razzia vorausgegangen. Am Dienstag letzter Woche h?tten Beamte des Ministeriums das Gestüt durchsucht und dabei gro?e Mengen in Irland nicht zugelassener Medikamente konfisziert. Mitarbeiter der Regulierungsbeh?rde für den Pferderennsport (IHRB) h?tten gleichzeitig Blut- und Haarproben von allen anwesenden Pferden genommen.

Pferdetherapeut gibt Regelversto? zu

Wie die Irish Times berichtet, k?nnten die Ermittlungen und die Auswertung der Proben Monate dauern. Der in den Fokus geratene Pferdetherapeut John Warwick habe indes jedoch bereits zugegeben, ?sicherlich gegen Regeln versto?en“ zu haben. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass keines der von ihm verwendeten Medikamente für einen positiven Doping-Test sorgen dürfte:

Unter den konfiszierten Produkten ist nichts, was einen Doping-Test positiv ausfallen lassen würde, aber ich habe sicher die Regeln verletzt. Es waren einige Produkte, die für Kuwait bestimmt waren und ich hatte sie dabei, weil ich nach Kuwait fliegen wollte, aber das ist unwichtig. Was die gesetzliche Lage betrifft, h?tten sie zu keiner Zeit in diesem Land sein dürfen.

Laut der Sunday Independent jedoch werfe ein aufgezeichnetes Telefongespr?ch zwischen Warwick und einer unbekannten Person Fragen auf. In dem Gespr?ch soll der Therapeut erkl?ren, dass er seine Klinik am nun durchsuchten Pferdestall alle zwei Wochen für zwei bis drei Tage ?ffne. Der Betrieb sei ?sehr rege“.

Warwick wende dort Therapiemethoden an, die er in den USA gelernt habe und die in Irland nicht üblich seien, soll er weiterhin gesagt haben. Dabei gehe es nicht um ?Medikamente oder chirurgische Eingriffe“, sondern um ?physische Dinge“. Was er damit gemeint haben k?nnte, bleibe offen.

Stallbesitzer wei? von nichts

Ein Privatermittler, der das Gestüt mehrere Wochen lang observiert habe, habe der Zeitung gegenüber weitere Details preisgegeben. So habe er über den Sommer insgesamt 56 Pferdetransporter fotografiert, die auf das Gel?nde gefahren seien. Einige davon h?tten promintenten Trainern wie Jessica Harrington, Enda Bolger oder Noel C Kelly geh?rt.

Auf Nachfrage der Presse, was Warwick in seiner Klinik auf dem Gel?nde gemacht habe, habe sich einer der Gestütinhaber, TJ Comerford, indes unwissend gezeigt:

Ich habe mit ihm direkt nichts zu tun. Er zahlt dafür, den Platz nutzen zu k?nnen. Ich wei? nicht, ob er irgendetwas falsch gemacht hat. Ich kann nicht beeinflussen, was er tut oder l?sst. Es geht mich nichts an.

Ob sich die Therapien Warwicks tats?chlich aus Doping herausstellen werden, bleibt abzuwarten. Wie ein Sprecher des IHRB erkl?rt, hoffe die Beh?rde auf weitere Hinweise, um den Fall aufzukl?ren. Diese k?nnten jeder Zeit auch anonym erbracht werden. Sollte sich der Doping-Verdacht dann erh?rten, würden entsprechende Konsequenzen folgen, versichert die Aufsicht.