Deutsche Glücksspiel­beh?rde: Spielsucht-Früherkennung im Fokus

Posted on: 28/03/2022, 10:00h. 

Last updated on: 28/03/2022, 10:00h.

Die Verhinderung der Spielsucht und die Gew?hrleistung des Spielerschutzes sollen im Fokus der deutschen Glücksspielbeh?rde der L?nder (GGL) stehen. Dies habe ein Austausch mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren der L?nder am vergangenen Freitag ergeben, erkl?rten die Vorst?nde der GGL in einer Pressemitteilung.

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Deutsche Glücksspielbeh?rde will sich auf Spielerschutz konzentrieren (Bild: unsplash.com, Pedro Vid, casino.org)

Um die gemeinsamen Standards der Systeme zur Früherkennung der Spielsucht weiter auszubauen, werde die GGL ein Kompetenzteam aufbauen, sagte GGL-Vorstand Ronald Benter.

Die Beh?rde werde am 1. Januar 2023 die Verantwortung für die Regulierung des l?nderübergreifenden Glücksspielmarkts übernehmen. Dabei verstehe sich die GGL als Ansprechpartner für alle Interessengruppen und Interessenwahrnehmung für die Branche und die Spieler:

Als zukünftige Erlaubnis- und Aufsichtsbeh?rde werden wir dafür sorgen, dass die erlaubten Glücksspielanbieter die Regeln zum Schutz der Spieler vor Spielsucht einhalten.

Drei Schwerpunkte zur St?rkung des Spielerschutzes

Drei Handlungsschwerpunkte seien vorgesehen, um den Spielerschutz zu st?rken. So sei ein zentrales Beschwerdemanagement oder auch Hinweisgebersystem geplant.

Dieses diene dazu, illegales Glücksspiel oder Unregelm??igkeiten bei Lizenznehmern direkt auf der Homepage der GGL zu melden. Dadurch solle erm?glicht werden, zeitnah entsprechende Ma?nahmen einzuleiten.

GGL im Kreuzfeuer der Kritik

Beim 19. Symposium Glücksspiel der Universit?t Hohenheim vor zehn Tagen wurde die Glücksspielaufsicht in Deutschland heftig kritisiert. Nach Ansicht der Experten gebe es in zahlreichen Bereichen der GGL so gut wie keine Fortschritte.

Bem?ngelt wurde unter anderem, dass noch keine einzige Lizenz für virtuelle Automatenspiele vergeben worden sei. Auch die Tatsache, dass die L?nder sich damit schwert?ten, eine Einigung zu finden, wurde kritisiert.

Es bestehe hoher Kl?rungsbedarf, aber es werde nur wenig kommuniziert. Auch die Kooperation mit Vertretern der Glücksspiel-Branche sei verbesserungswürdig. Ob das Treffen der L?nderkoordinatoren Glücksspielsucht GGL als direkte Reaktion auf die Kritik auf dem Symposium zu werten ist, bleibt allerdings unklar.

Als zweite Ma?nahme zur Spielsucht-Früherkennung stellt die GGL eine Auswertungssystematik für die Safe-Serverdaten vor. Die regelm??ige datenbasierte Evaluierung der im Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) verankerten Spielerschutzma?nahmen solle dazu dienen, deren Wirkung zu messen, erkl?rte Benter.

Im Hinblick auf anbieterbezogene Früherkennungssysteme für Glücksspielsucht sollen entsprechende Experten und Institutionen hinzugezogen werden, erg?nzte GGL-Vorstandsmitglied Benjamin Schwanke. Es sei eine Weiterentwicklung wissenschaftlicher Standards zur Spielsuchtfrüherkennung notwendig, so Schwanke.

Der dritte Schwerpunkt zur Spielsucht-Früherkennung seien umfassende Aufkl?rung und die Bereitstellung von gebündelten Informationen zu Glücksspiel- und Wettsucht auf der Homepage der GGL.

Dort sollen unter anderem die Kriterien aufgelistet sein, die ein Anbieter erfüllen müsse, um eine Lizenz zu erhalten. Zudem solle künftig auch die direkte Kommunikation der GGL mit den Spielern über soziale Medien erm?glicht werden.

Ein Kompetenzteam solle künftig die datenbasierte Evaluierung und die Weiterentwicklung der Spielerschutzma?nahmen übernehmen. Es solle auch die übergreifende Zusammenarbeit sicherstellen.