Mehrheit der Bev?lkerung in Deutschland für Glücksspiel-Werbeverbot

Posted on: 24/04/2023, 09:51h. 

Last updated on: 28/05/2023, 07:25h.

Die Mehrheit der Bev?lkerung in Deutschland spricht sich für ein Glücksspiel-Werbeverbot sowie für das Verbot von Werbung für Lotterien aus. Dies geht aus einer Umfrage des Beauftragten der Regierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert (SPD) hervor. Die Ergebnisse dieser Umfrage stellte das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Montag vor.

Fu?ball, Fu?ballfeld, Stadion
Laut Umfrage sei die Mehrheit der Deutschen für ein Ende des Fu?ball-Sponsorings durch Glücksspielanbieter. (Bild: Pixabay)

Die repr?sentative Umfrage liege dem RND in Auszügen vor. N?here Informationen wolle Blienert am Montag bei einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Gr??ter Anteil spricht sich für Einschr?nkungen statt Glücksspiel-Werbeverbot aus

Der Umfrage zufolge befürworte ein Bev?lkerungsanteil von 57 % der Befragten ein Verbot von Werbung für Glücksspiele und Lotterien in Deutschland. Rund 66 % der Umfrageteilnehmer seien dafür, dass das Fu?ball-Sponsoring durch Sportwettenanbieter verboten werden sollte.

Die Debatte um das Verbot von Glücksspiel-Werbung wird nicht nur in Deutschland geführt. Spanien beispielsweise hat die Glücksspiel-Werbung nahezu vollst?ndig verboten. Auch das Trikot-Sponsoring durch Glücksspiel-Anbieter ist in dem Land nicht l?nger erlaubt. Sch?tzungen gehen davon aus, dass der 1. Fu?ballliga dadurch rund 90 Mio. EUR an Einnahmen entgehen.

Dies ist einer der Gründe, warum sich beispielsweise die schwedische Regierung Ende des vergangenen Jahres gegen ein Werbeverbot entschied. Sie gab hierzu an, dass dieses nicht nur mit massiven Einbu?en für Sportvereine und Medien einhergehe. Auch die Kanalisierung der Spieler in den legalen Markt sei hierdurch gef?hrdet.

Für zumindest weitere Werbebeschr?nkungen für Sportwetten in TV und Internet h?tten sich 70 % ausgesprochen.

Blienert erkl?rte zur Umfrage, die Einstellung der Bev?lkerung habe sich ge?ndert. Werbung für Glücksspiel werde heutzutage kritischer betrachtet als noch vor einer Dekade. Blienert weiter:

Umso wichtiger ist es, dass wir auch in der Politik endlich eine ernsthafte Debatte führen, wie viel Werbung wir uns für Alkohol, Tabak und Glücksspiel leisten k?nnen und leisten wollen.

Vor den m?glichen Folgen eines Glücksspiel-Werbeverbotes hatte der Deutsche Sportwettenverband DSWV bereits im vergangenen Monat gewarnt. Er wies darauf hin, dass Glücksspiel-Werbung für legale Angebote entscheidend für eine erfolgreiche Regulierung des Marktes sei. Ein Verbot sei lediglich dem Schwarzmarkt dienlich.

Zielführender als ein Werbeverbot für legale Anbieter sei es, die Werbung illegaler Anbieter aus Drittstaaten zu unterbinden. Die Werbem?glichkeiten legaler Anbieter müssten DSWV-Hauptgesch?ftsführer Luka Andric zufolge hingegen gest?rkt werden.

Ob diese Ansicht auch bei der Politik Geh?r finden wird oder es tats?chlich zu einem Werbeverbot für legale Glücksspiel-Anbieter in Deutschland kommen k?nnte, wird sich zeigen.