Britischer Glücksspiel-Verband warnt erneut vor Bonit?ts­prüfungen

Posted on: 21/01/2022, 05:30h. 

Last updated on: 21/01/2022, 11:14h.

Die britische Glücksspiel-Branche warnt seit Monaten vor den von der Regierung geplanten Bonit?tsprüfungen von Glücksspielern. Wie der Glücksspiel-Verband Betting & Gaming Council (BGC) [Seite auf Englisch] am Donnerstag mitteilte, sei eine weitere Umfrage zum Thema durchgeführt worden. Das Ergebnis sei erneut eindeutig: Glücksspieler seien nicht bereit, ihre privaten Finanz-Informationen mit den Anbietern zu teilen.

Kontoauszug mit Zahlen Geldsummen Person macht H?kchen mit Stift
Laut neuer Umfrage lediglich 16 % der britischen Glücksspieler mit Bonit?tsprüfungen einverstanden (Bild: Shutterstock)

Die von YouGov durchgeführte Umfrage habe ergeben, dass lediglich 16 % der Glücksspieler mit Bonit?tsprüfungen einverstanden seien. 58 % h?tten angegeben, ihre Finanzen unter keinen Umst?nden von Buchmachern oder Online-Casinos prüfen zu lassen.

Gleichzeitig seien 59 % der Befragten der Ansicht, dass die von der Regierung angedachte Ma?nahme keineswegs zum Spielerschutz beitragen werde. Stattdessen sei davon auszugehen, dass Bonit?tsprüfungen eine Vielzahl der Spieler auf den Schwarzmarkt treiben werde.

Ein Anstieg des Glücksspiels auf dem Schwarzmarkt wiederum führe nach Meinung von 51 % der Befragten unweigerlich zu einer Zunahme problematischen Glücksspiels.

Jüngsten Erhebungen der britischen Glücksspiel-Aufsicht (UKGC) zufolge leide zirka 0,3 % der Bev?lkerung in Gro?britannien an Spielsucht. Im Vergleich zum Jahr 2020 habe sich die Anzahl damit halbiert. Den Grund dafür sieht der BGC in den freiwilligen Spielerschutz-Bemühungen der Glücksspiel-Konzerne. Die Nutzung modernster Technologien habe massiv dazu beigetragen, problematisches Glücksspiel frühzeitig zu erkennen.

Ein weiterer ?Weckruf“ für die Regierung

Wie der BGC erkl?rt, lehne er Bonit?tsprüfungen nicht grunds?tzlich ab. Allerdings sollten sich diese auf Glücksspieler beschr?nken, die problematisches Spielverhalten aufweisen oder einem besonderen Spielsucht-Risiko unterliegen. Eine fl?chendeckende Ma?nahme sei hingegen aufgrund der gro?en ?ffentlichen Ablehnung zum Scheitern verurteilt.

Schlie?lich sei dies nicht die erste Umfrage, die zu diesem Ergebnis komme. Die Regierung sollte dies als letzten ?Weckruf“ verstehen, so BGC-Pr?sident Michael Dugher.

Die Minister haben gesagt, dass sie [die Glücksspielreform] ein evidenzbasierter Prozess sein wird und die Untersuchungsergebnisse sind ein Weckruf, da sie die potenziellen Gefahren fl?chendeckender Bonit?tsprüfungen von jedem, der gern spielt, aufzeigen.

Dugher appelliere daher an die Regierung, in Bezug auf die anvisierten Spielerschutz-Ma?nahmen die richtige Balance zu finden. So sollten Problemspieler bestm?glich geschützt werden, ohne allen anderen Spielern die Freude am gelegentlichen Glücksspiel zu nehmen.

Am sinnvollsten sei es nach Ansicht des Verbandes, auch weiterhin auf fortschrittliche Technologien zu setzen und deren Weiterentwicklung zu f?rdern. So k?nne problematisches Spielverhalten bereits im Keim erstickt werden.