Britischer Glücksspiel-Verband fordert Abkehr vom Gratis-Wetten-Verbot

Posted on: 29/06/2022, 01:14h. 

Last updated on: 29/06/2022, 01:15h.

Derzeit wird in Gro?britannien das Glücksspielgesetz überarbeitet. Der britische Glücksspiel-Verband Betting and Gaming Council (BGC) hat vor einem Verbot von Werbeaktionen wie Gratis-Wetten gewarnt. Einer vom BGC in Auftrag gegebenen YouGov-Studie zufolge befeuere diese Ma?nahme den Schwarzmarkt. Dies gab der BGC am Montag in einem Pressebericht [Seite auf Englisch] bekannt.

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Befeuert ein Verbot von Gratis-Wetten den Schwarzmarkt? (Bild: pixabay.com, casino.org)

Anti-Glücksspiel-Aktivisten h?tten von der Regierung ein vollst?ndiges Verbot von Werbeaktionen wie kostenlose Wetten gefordert. Allerdings habe die Studie gezeigt, dass sich 69 % der Kunden für Gratis-Wettangebote ausgesprochen h?tten.

Neues Glücksspielgesetz bringt Branche und Spielern Vor- und Nachteile

Die britische Regierung überprüft zurzeit die 17 Jahre alte Glücksspiel-Gesetzgebung. Die Branche erwartet eine erhebliche Versch?rfung der Vorgaben. So sollen laut dem Wirtschafts- und Finanzportal Morningstar [Seite auf Englisch] Online-Casinos H?chsteins?tze zwischen 2 und 5 GBP geplant sein. VIP-Pakete und Gratis-Eins?tze sollen verboten werden.

Weiterhin soll es eine Bonit?tsprüfung geben. Ein Ombudsmann soll zudem dafür sorgen, dass die Rechte der Spieler gewahrt würden, wenn Glücksspiel-Anbieter ihrer sozialen Verantwortung nicht nachk?men.

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Terrestrische Spielst?tten dürfen künftig mehr Spielautomaten aufstellen. (Bild: unsplash.com, Christopher Ryan)

Es gebe aber auch gute Nachrichten für die Branche, so Morningstar. Es sei eine Erh?hung der maximalen Anzahl an Spielautomaten in terrestrischen Spielst?tten auf 80 Ger?te vorgesehen. Dies sei das Vierfache dessen, was aktuell zul?ssig sei.

Zudem habe es den Anschein, dass die Regierung vom Verbot des Trikot-Sponsoring für die Premier League nach einer Kampagne der Branche und der Fu?ballvereine abgekehrt sei.

Hohe Verluste für die Branche und Abwanderung auf den Schwarzmarkt

Besorgniserregend sei zudem, dass fast jeder dritte Spieler, rund 28 %, Wettangebote auf dem Schwarzmarkt in Erw?gung ziehe, sollten die Minister ihr drakonisches Verbot durchsetzen. Der Schwarzmarkt habe sich in zwei Jahren bereits von 220.000 Nutzern auf 460.000 mehr als verdoppelt.

Es würden nicht nur Spieler von der regulierten Branche abwandern, auch die Abgaben für Pferderennen in H?he von rund 5 Mrd. GBP j?hrlich k?nnten drastisch sinken. Für die Branche sei dies daher ein doppelter Schlag.

Zudem seien weitere Finanzierungen durch den regulierten Glücksspiel- und Sportwetten-Sektor in Gefahr. Dies betreffe unter anderem Medienrechte an Pferderennen und Sponsoring.

BGC-CEO Michael Dugher erkl?rte:

Aktionen und Angebote sind Teil des Kundenerlebnisses für jede dynamische Branche, einschlie?lich unseres wettbewerbsintensiven Sektors, der 119.000 Arbeitspl?tze unterstützt und 4,4 Mrd. £ an Steuern an das Finanzministerium einbringt.

Pauschale Verbote beeintr?chtigten das Kundenerlebnis stark, erkl?rte Dugher weiter. Es sei nicht richtig, die Mehrheit der Spieler zu bestrafen, die keine Anzeichen problematischen Glücksspiels aufwiesen.

Dugher zog einen Vergleich mit Angeboten und Werbeaktionen für alkoholische Getr?nke in den Superm?rkten. Es gebe keinen Unterschied zur Glücksspiel- und Sportwetten-Branche. Der BGC hoffe nun, dass die Regierung Gratis-Wetten und Promotionen auch künftig erlauben werde.