Gro?britannien: GambleAware erh?lt Spenden in H?he von 5,4 Mio. britischen Pfund Sterling

Posted on: 17/10/2019, 03:05h. 

Last updated on: 17/10/2019, 03:05h.

Die britische gemeinnützige Organisation GambleAware hat am Dienstag die Spendenzahlen der Glücksspielindustrie der letzten sechs Monaten vorgelegt. Demnach konnte die Wohlt?tigkeitsorganisation bereits 5,4 Mio. Pfund Sterling (6,25 Mio. Euro) von Glücksspielanbietern sammeln. Zus?tzlich bekam sie 1,29 Mio. Pfund Sterling (1,49 Mio. Euro) aus aufsichtsrechtlichen Vergleichen.

Union Jack Donation
Britische Glücksspielbetreiber spenden für gemeinnützige Organisation (Bild: www.pixabay.com)

Damit liegt GambleAware über den Spendeneinnahmen des gleichen Zeitraums des Vorjahres. Die gemeinnützige Organisation ruft alle Glücksspielanbieter mit einem Jahresumsatz von weniger als 250.000 Pfund Sterling (289.441,25 Euro) dazu auf, mindestens £250 (289,44 Euro) zu spenden und bietet au?erdem einen Spendenrechner auf ihrer Webseite an. Langfristiges Ziel der Organisation sei es, dass jeder Glücksspielbetreiber mindestens 0,1 % des j?hrlichen Bruttoumsatzes spende.

Seit 17 Jahren aktiv gegen die Risiken des Glücksspiels

GambleAware wurde 2002 als unabh?ngiges, gemeinnütziges Unternehmen gegründet und setzt sich für verantwortungsvolles Glücksspiel ein. Dazu hat sie eine Rahmenvereinbarung mit der britischen Glücksspielkommission geschlossen, um Risiken und Sch?den durch Glücksspiele zu verringern.

Spendenliste für April bis September 2019 ver?ffentlicht

Die Spendenliste wird von den britischen Betreibern GVC Holdings (1,46 Mio. Pfund Sterling/1,69 Mio. Euro), William Hill (1 Mio. Pfund Sterling/1,16 Mio. Euro) und Bet365 (868.000 Pfund Sterling/1 Mio. Euro) angeführt. Bereits in der letzten Saison waren diese drei Glücksspielanbieter an der Spitze der Geldgeber. Sie hatten neben einigen anderen Unternehmen vereinbart, 1 % ihres Jahresumsatzes zu spenden.

Allerdings dürfte die Erh?hung der Spendengelder nicht zuf?llig sein, denn in der Vergangenheit drohte die britische Regierung mit Zwangsabgaben für Sportwetten-Betreiber.

Der Sportwetten- und Glücksspielgigant Paddy Power, das Tochterunternehmen von Flutter Entertainment, habe hingegen in diesem Jahr noch nichts gespendet. Im Vorjahr spendete das Unternehmen 445.000 Pfund Sterling (511.718,85 Euro).

Britische W?hrung
Glücksspielbetreiber spendeten letztes Jahr zu wenig (Bild: www.pixabay.com)

In der vergangen Saison hatten überdurchschnittlich viele Betreiber lediglich Betr?ge zwischen 1 und 5 Pfund Sterling gespendet, um ihrer Verpflichtung nachzukommen. Dadurch hatte GambleAware das angestrebte Jahresziel nicht erreichen k?nnen.

Mit dem Social Responsibility Code der Glücksspielkommission soll den Casino-Betreibern bewusst gemacht werden, dass sie nicht nur eine soziale Verantwortung für den Spielerschutz haben. Wenn Spielsucht und ?hnliche Probleme in den Griff bekommen werden, h?tte dies auch eine Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg der Glücksspielanbieter.

Wer eine britische Lizenz erhalten m?chte, muss sich daher dazu verpflichten, j?hrlich einen freiwilligen Betrag an eine Wohlt?tigkeitsorganisation aus dem Glücksspielsektor zu spenden.

Versto?en Glücksspielbetreiber gegen geltende Regelungen, k?nnen sie durch Zahlungen an anerkannte Wohlt?tigkeitsorganisationen im Glücksspielsektor h?rteren Strafen vor Gericht entgehen. Neben GambleAware stehen ihnen weitere Spendenorganisationen zur Verfügung.

Nationale Strategie zur Verringerung von Glücksspielsch?den

Im April ver?ffentlichte die Glücksspielkommission ihren drei-Jahres-Plan, mit dem sie Sch?den im Zusammenhang mit Glücksspielen vorbeugen m?chte. Dieser sieht eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen, Wohlt?tigkeitsorganisationen und Glücksspielanbietern vor.

Es sollen verst?rkt Studien zum Thema durchgeführt werden, um die Gelder für die notwendigen Ma?nahmen besser zuweisen zu k?nnen. Dazu wurde eine eigene Webseite (Seite auf Englisch) gestartet, auf der die Ergebnisse ?ffentlich zug?nglich sind.

Au?erdem sollen mehr Einrichtungen gebaut werden, die sich auf die Behandlung von Problemen mit Glücksspiel spezialisieren.

Kosten für Gesundheitssystem enorm

Die gesundheitlichen Probleme, die im Zusammenhang mit Glücksspielen stehen, kosteten das britische Gesundheitssystem (NHS) laut einer Studie von 2016 zwischen 260 Mio. (301 Mio. Euro) und 1,2 Mrd. Pfund Sterling (1,39 Mrd. Euro). Dabei wird die NHS von gemeinnützigen Organisationen unterstützt.

Marc Etches, CEO von GambleAware, beschreibt die Aufgabe seiner Organisation wie folgt:

?Probleme durch Glücksspiele betreffen t?glich Millionen von Menschen in ganz Gro?britannien. Wir arbeiten hart daran, Das Bewusstsein für diese Thematik zu st?rken und den Menschen dabei zu helfen, die wahren Kosten einer Spielsucht zu erkennen.“

Sollten Unternehmen wie GambleAware allerdings nicht die n?tigen Gelder von den Glücksspielanbietern erhalten, k?nnte dieses System ins Wanken geraten. Statt der freiwilligen Regulierung k?nnten so rechtlich bindende Regelungen n?tig werden. Für die laufende Saison 19/20 zeigen die Zahlen jedoch eine positive Entwicklung.