Belgien plant Versch?rfung der Glücksspiel-Gesetze

Posted on: 04/02/2022, 11:52h. 

Last updated on: 04/02/2022, 11:52h.

Auf Glücksspiel-Betreiber und Glücksspieler in Belgien k?nnten bald weitere Restriktionen zukommen. So hat der belgische Grünen-Abgeordnete Stefaan van Hecke einen Gesetzesentwurf vorgestellt, welcher unter anderem ein Glücksspiel-Werbeverbot und eine Anhebung des Mindestalters auf 21 Jahre enth?lt. Dies berichtete am Mittwoch die belgische Zeitung De Standaard [Seite auf Niederl?ndisch].

Belgische Flagge aus Würfeln
Auf Belgiens Glücksspiel-Anbieter k?nnten bald versch?rfte Gesetze zukommen (Bild: Shutterstuck)

Einige der im Entwurf enthaltenen ?nderungen seien im Parlament bereits auf Zuspruch gesto?en, andere hingegen auf Widerstand. So gut wie beschlossen sei die endgültige Abschaffung sogenannter ?Machines 3.3“ im Gastgewerbe. Hierbei handelt es sich um Spielautomaten mit geringen Eins?tzen und geringen Gewinnsummen.

In den letzten Jahren h?tten sich die Spielger?te jedoch stark verbreitet und seien neben gastronomischen Einrichtungen auch in Jugendzentren oder Tankstellen betrieben worden. Da die Automaten per Gesetz nicht als vollwertiges Glücksspiel eingestuft würden, k?nne der Verbreitung kaum Einhalt geboten werden. Damit also nicht diverse allt?gliche Orte ?sich in Casinos verwandeln“, sollten die Automaten am besten abgeschafft werden, so van Hecke.

Der Vorschlag einer ?nderung der Glücksspiel-Gesetze folgt kurz auf den Verkauf der Zeitungsl?den des nationalen belgischen Post-Unternehmens Bpost Ende Januar. K?ufer ist der belgische Glücksspiel-Konzern Golden Palace. Die übernahme sorgte in Belgien für heftige Kritik. Politiker und Spielerschützer warnten davor, dass dem Unternehmen dadurch eine Tür ge?ffnet werde, Glücksspiel-Regularien zu umgehen. W?hrend der Verkauf von Lotto und Rubbellosen in den Zeitungsl?den bereits üblich sei, k?nnten unter dem neuen Betreiber wom?glich andere Glücksspiele ebenfalls Einzug finden, so die Sorge der Kritiker.

ID-Karten für Glücksspiel und Bonus-Verbot

Ebenfalls vom Parlament unterstützt werde der Vorschlag, eine Identifikationskarte für die Nutzung von Spielautomaten und Wettterminals einzuführen. Dies solle insbesondere verhindern, dass Minderj?hrige Zugang zum Glücksspiel erhielten.

Ein weiterer positiv aufgenommener Vorschlag betrifft ein m?gliches Verbot von Anreizen zum Glücksspiel. Dies würde bedeuten, dass Online-Casinos nicht mehr mit Willkommensboni oder anderen Vorzügen werben dürfen, um neue Kunden zu gewinnen. Gleiches würde für Boni für bereits registrierte Spieler gelten.

Werbeverbot und erh?htes Mindestalter noch ungewiss

Auf Ablehnung hingegen sei das von van Hecke vorgeschlagene allgemeine Verbot von Glücksspiel-Werbung und Sponsoring gesto?en. Insbesondere Justizminister Vincent van Quickenborne habe sich klar gegen eine solche Ma?nahme gestellt. Ein Totalverbot von Glücksspiel-Werbung sei seiner Ansicht nach ?keinesfalls hinnehmbar“.

Aufgegeben habe van Hecke seine Idee jedoch noch nicht g?nzlich. So kommentierte er:

Die Diskussion um das Verbot von Glücksspiel-Werbung f?ngt gerade erst an. M?glicherweise wird es weitere ?nderungen am Gesetzestext geben. Ich kann noch nicht sagen, wie diese Diskussion von der Mehrheit geführt werden wird.

Van Hecke sei in jedem Fall bereit, einen Kompromiss mit den Gegnern eines solchen Werbeverbots zu finden.

Ebenfalls noch offen sei, ob das Mindestalter zur Glücksspielteilnahme von 18 auf 21 Jahre heraufgesetzt werden k?nnte. Noch habe sich das Parlament diesbezüglich nicht einigen k?nnen, erkl?rt van Hecke. Denkbar sei, die Altersgrenze nur für einige Arten des Glücksspiels heraufzusetzen.