Fran­kreich: ANJ und Sucht­hilfe vertiefen Kooperation

Posted on: 24/07/2024, 08:24h. 

Last updated on: 24/07/2024, 09:14h.

Zur Sicherung des Spielerschutzes vertieft die franz?sische Glücksspielbeh?rde ANJ ihre Kooperation mit der Suchthilfe Fédération Addiction. Auf diese Weise will die Autorité Nationale des Jeux die Pr?vention von exzessivem Glücksspiel sowie den Schutz von Minderj?hrigen in Frankreich st?rken.

Isabelle Falque-Pierrotin und Catherine Delorme
ANJ und Fédération Addiction kooperieren (Bild: ANJ)

Am Dienstag unterzeichneten ANJ-Pr?sidentin Isabelle Falque-Pierrotin und Catherine Delorme, Vorsitzende der Suchthilfe Fédération Addiction, die Partnerschaftsvereinbarung. Diese sieht eine intensivierte Zusammenarbeit beider Organisationen bei der Bek?mpfung des Problemspiels im Land vor.

Hintergrund ist die hohe Zahl der Franzosen, die von problematischem oder exzessivem Glücksspiel betroffen sind. Statistiken zufolge gibt es in Frankreich rund 1,4 Millionen Risikospieler, wobei der Anteil jüngerer Spieler überdurchschnittlich hoch ist.

Mit ihren 850 Gesundheitseinrichtungen und -diensten sowie mehr als 500 Experten ist die Fédération Addiction nach eigenen Angaben die gr??te Suchthilfe Frankreichs. Unter anderem betreibt sie 80 % der Zentren für Suchtbehandlung, -begleitung und -pr?vention. Neben Aufkl?rung und Behandlung von Süchten aller Art z?hlen Nachsorge und Rehabilitation zu ihren wichtigsten Aufgaben.

Die verst?rkte Zusammenarbeit soll laut ANJ den Strategieplan der Glücksspielbeh?rde unterstützen. Darin wurde als vorrangiges Ziel festgelegt, den Anteil und die Anzahl der exzessiven Spieler zu verringern und deren F?higkeit zu st?rken, ihre Spielpraktiken besser zu beherrschen.

Praktische Umsetzung von Ma?nahmen

Die Glücksspielbeh?rde erhofft sich von der wissenschaftlichen Expertise von Fédération Addiction eine verbesserte Kenntnis der Spielpraktiken. Das so gewonnene Know-how soll künftig ?zum Kompass der Regulierung werden“.

Darüber hinaus setzen die Kooperationspartner auf eine Reihe von Ma?nahmen. So sollen Aufkl?rung und Behandlung rund um das problematische Glücksspiel intensiviert werden.

Projekte von ANJ und Suchthilfe:
– Durchführung von Studien
– Publikation von Pr?ventionsmaterial
– Entwicklung von Hilfsmitteln für Problemspieler und Fachleute
– Konzeption von Ausbildungsprogrammen
– Durchführung von Aufkl?rungsveranstaltungen

Um die Ergebnisse und Erfolge der Kooperation mit der Suchthilfe zu messen, plant ANJ in naher Zukunft eine Reihe von Studien. In diesen soll die Verbreitung des Problemspiels genauer untersucht werden. Doch schon jetzt weist die Beh?rde auf den wachsenden Markt hin, der aus Erfahrung auch zu zunehmendem Problemspiel bei Sportwetten führe.

Als Beispiel führte die ANJ-Pr?sidentin die gerade beendete Fu?ball-EM sowie die bevorstehenden Olympischen Spiele an. Allein bei diesen beiden sportlichen Megaevents dürften Buchmacher Ums?tze in dreistelliger Millionenh?he erwirtschaften. Inwieweit sich dies auf die Zahl der Problemspieler auswirkt, werden die kommenden Untersuchungen zeigen.