Spanien plant neues Gesetz zur Glücksspiel­werbung

Posted on: 29/04/2024, 09:28h. 

Last updated on: 29/04/2024, 09:28h.

Der spanische Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy hat angekündigt, ein neues Gesetz zur Glücksspielwerbung auf den Weg bringen zu wollen. Au?erdem plant die Regierung von Spanien die gesetzliche Regulierung von Lootboxen.

Pablo Bustinduy, Verbraucherschutzminister von Spanien
Pablo Bustinduy will die Regulierung der Glücksspielwerbung vorantreiben. (Bild: Flickr/La Moncloa; CC BY-NC-ND 2.0 DEED)

Bustinduy verkündete diese Pl?ne im Rahmen eines Besuches bei der Glücksspielbeh?rde Dirección General de Ordenación del Juego in der vergangenen Woche. In der darauffolgenden Presserkl?rung gab er an, mit der Gesetzesinitiative jene Bestimmungen zur Glücksspielwerbung in Spanien wieder in Kraft setzen zu wollen, die vom Obersten Gerichtshof aufgehoben worden waren.

Der Oberste Gerichtshof von Spanien hat Anfang des Monats April einige Artikel des K?niglichen Dekrets 958/2020 aufgehoben, in dem die Glücksspielwerbung geregelt ist. Au?er Kraft gesetzt wurden damit unter anderem die Verbote der Werbung für Neukunden und der Glücksspielwerbung auf Online-Plattformen. Einer generellen Aufhebung der gesetzlichen Beschr?nkung der Glücksspielwerbung entsprach das Urteil jedoch nicht.

Dem Minister zufolge handele es sich bei der Gesetzesinitiative um eine Ma?nahme, mit der junge Menschen vor den Risiken des Glücksspiels geschützt werden sollen. Diese seien insbesondere durch die Glücksspielwerbung im Internet sowie in sozialen Netzwerken gef?hrdet.

Mit der neuen Gesetzesinitiative wolle Bustinduy jedoch nicht nur die betreffenden Artikel wiederherstellen. Die Regierung von Spanien plane zudem eine Erweiterung und Verst?rkung der Glücksspielregulierung. Vorgesehen seien dabei auch st?rkere Mechanismen zur Altersüberprüfung der Spieler.

Regulierung von Lootboxen geplant

Neben der Regulierung der Glücksspiele wolle Bustinduy die der Lootboxen vorantreiben. Diese würden, so der Verbraucherschutzminister, viele ?hnlichkeiten mit Glücksspielen aufweisen.

Bustinduy erkl?rte:

Es gibt Daten, die zeigen, dass bis zu 24 % der 15- bis 17-J?hrigen Lootboxen gekauft haben. Dies macht uns Sorgen, denn es bedeutet eine Normalisierung von Verhaltensmustern, die zu riskanten Situationen führen k?nnen.

Gleichwohl betonte Bustinduy, er verteidige den Videospielsektor als eine ?strategische Branche“. Notwendig sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Branche und Regierung, um junge Menschen zu schützen und ein sicheres Spielumfeld zu schaffen.

Wann die vorgesehenen Neuregulierungen erfolgen k?nnten, gab der Verbraucherschutzminister nicht bekannt. Allerdings erkl?rte er, dass die Initiative so bald wie m?glich ?das Licht der Welt erblicken“ k?nnte. Offen blieb zudem, ob die Lootboxen künftig in die Glücksspielgesetze mit aufgenommen werden oder es eine eigenst?ndige gesetzliche Regulierung hierfür in Spanien geben k?nnte.