Gender-Gap in der Glücksspiel-Branche: Die Kluft wird gr??er

Posted on: 30/07/2022, 05:30h. 

Last updated on: 29/07/2022, 01:10h.

Kerstin Sch?fer Read More
Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Die Kluft zwischen dem Anteil m?nnlicher und weiblicher Besch?ftigter in der Glücksspiel-Branche w?chst. Dies geht aus dem Bericht ?All-Index 2021/22“ der Organisation All-In Diversity Project hervor, der den Gender-Gap untersucht. Bei der letzten Erhebung für das Jahr 2019 habe der Anteil der Frauen noch bei fast 50 % gelegen, nun sei er auf 43 % gesunken.

Frauen Tisch Team Meeting
Der Anteil an weiblichen Besch?ftigten ist in der Glücksspiel-Branche gesunken. (Symbolbild: Unsplash/ Mapbox)

Der Anteil der M?nner unter den insgesamt rund 144.600 Besch?ftigten habe sich auf 56 % belaufen. Damit zeige der diesj?hrige Bericht [Seite auf Englisch] die gr??te Kluft zwischen dem M?nner- und Frauenanteil in der Branche seit fünf Jahren auf.

Am All-Index 2021/22 Annual Report nahmen 40 Organisationen der Wett- und Glücksspielbranche aus 16 L?ndern und mit insgesamt 140.000 Mitarbeitern teil. Bei 41,5 % der Teilnehmer handelte es sich um Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Erstmals sei in diesem Jahr auch die Angabe von nicht-bin?ren Personen am Arbeitsplatz verzeichnet worden. Ihr Anteil sei mit 0,02 % zwar sehr niedrig, nun jedoch ?signifikant genug“, um einen messbaren Wert darzustellen.

Steigender Anteil der Frauen auf der Führungsebene

Zwar sei der Anteil weiblicher Besch?ftigter in der Branche generell gesunken. Die Anzahl der Frauen in den Aufsichtsr?ten sei jedoch auf 29 % gestiegen. Im Jahr 2019 habe diese noch bei 22,5 % gelegen.

Diagramm Gender Gap Glücksspielbranche
Daten: All-Index 2021/22 Annual Report (Grafik: Casino.org)

Ob diese Entwicklung künftig erhalten bleibt, stellt der Bericht jedoch in Frage.

Grund hierfür sei der sinkende Anteil der Frauen in Einstiegspositionen. Dieser k?nne dazu führen, dass auch die Anzahl weiblicher Führungskr?fte sinke, denn die beliebteste Rekrutierungsmethode sei die interne Entwicklung und Bef?rderung.

So hei?t es im Bericht:

Diese Strategie basiert auf der Einstellung und der anschlie?enden Entwicklung des Potenzials. Sie funktioniert gut, solange ein Unternehmen in der Lage ist, Kandidaten zu gewinnen, die dann entwickelt werden k?nnen.

Dies sei jedoch nicht l?nger der Fall.

Corona-bedingte Ver?nderungen der Unternehmenspolitik

Bedeutende Ver?nderungen seien bei vielen Unternehmen infolge der Corona-Pandemie festzustellen. Deren Auswirkungen h?tten dazu geführt, dass zahlreiche Arbeitgeber ihre Politik in Bezug auf bezahlten Krankenurlaub, flexible Arbeitszeiten und die Unterstützung von Familien ge?ndert h?tten.

Im Jahr 2019 h?tten 96 % der Glücksspiel-Unternehmen bezahlten Krankenurlaub gew?hrt. Dieser Anteil sei auf 84 % gesunken. 2019 habe es noch bei 58 % der Unternehmen Unterstützung für die Kinderbetreuung gegeben. Dies sei nun nur noch bei 38 % der Unternehmen der Fall.

Die M?glichkeit, flexible Arbeitszeiten in Anspruch zu nehmen, gew?hrten nun jedoch 84 % der Arbeitgeber. 2019 lag deren Anteil noch bei 75 %.

Ob sich die Politik der Glücksspiel-Unternehmen innerhalb des n?chsten Jahres wieder ?ndern wird und wie sich die Gender-Gap weiter entwickeln wird, wird der kommende Bericht des All-in Diversity Projects zeigen.