Britischer Glücksspiel-Verband warnt mit Nachdruck vor ?drakonischen“ Regeln

Posted on: 16/05/2022, 03:20h. 

Last updated on: 16/05/2022, 03:20h.

Der britische Glücksspiel-Verband Betting & Gaming Council (BGC) hat erneut heftige Kritik an den von der Regierung geplanten ?nderungen am Glücksspiel-Gesetz ge?u?ert. In seinem am Samstag ver?ffentlichen Beitrag [Seite auf Englisch] wirft CEO Michael Dugher der Politik mit harschen Worten vor, den Forderungen einer Anti-Glücksspiel-Lobby zu folgen und den Spielerschutz dadurch nachhaltig zu gef?hrden.

Person am Laptop
Drakonische Regeln werden die Glücksspieler auf den Schwarzmarkt treiben, warnt der Verband (Bild: Piqsels/CC0)

So erw?ge die Regierung unter anderem ein Verbot von Glücksspiel-Werbung und Sponsoring im Sport. Auch soll es eine Erh?hung der Glücksspiel-Steuer, ein Verbot von Promotions-Angeboten wie Gratis-Wetten sowie fl?chendeckende Bonit?tsprüfung von Glücksspielern geben.

Die Befürworter all dieser ?drakonischen“ Ma?nahmen seien jedoch lediglich eine ?kleine, aber L?rm machende Anti-Glücksspiel-Minderheit“. Der Gro?teil der Glücksspiel-Kundschaft habe sich mehreren Umfragen zufolge klar gegen die geplanten Neuerungen ausgesprochen.

Insbesondere die anvisierten Bonit?tsprüfungen seien für die meisten Glücksspieler keineswegs hinnehmbar. Viele von ihnen würden im Falle einer solchen Regelung den derzeit sicheren und gut regulierten Markt verlassen. Stattdessen würden sie bei Anbietern auf dem Schwarzmarkt spielen, die sich an diese spezielle Vorgabe nicht hielten.

Für 22,5 Millionen Erwachsene ist das Glücksspiel nichts, was sie nur einmal im Jahr tun, sondern jeden Monat. Sie verfolgen Pferderennen, kaufen Lotto-Scheine, spielen Bingo und Casino-Spiele oder platzieren Wetten auf Fu?ball und andere Sportarten. Aber die Freiheit der Glücksspieler wird jetzt von einer kleinen Minderheit von Anti-Glücksspiel-Prohibitionisten aufs Spiel gesetzt, die alles daran setzen, das Glücksspiel zum neuesten Opfer eines bevormundenden Staats zu machen.

Dem ohnehin bereits boomenden Schwarzmarkt schenke die Regierung bei ihrer Diskussion um die Glücksspiel-Reform keinerlei Achtung. In der Zwischenzeit generierten nicht lizenzierte Anbieter in Gro?britannien Milliardenums?tze, w?hrend ihre Kunden gro?en Risiken ausgesetzt seien.

Internationaler Vergleich zeigt verheerende Folgen

Doch auch der Blick ins europ?ische Ausland sollte der britischen Regierung ein unmissverst?ndliches Warnsignal sein. Besonders deutlich sehe man die Folgen eines allzu restriktiven Glücksspiel-Gesetzes in Norwegen. Einsatzlimits, Bonit?tsprüfungen und Werbeverbote h?tten dort dazu geführt, dass mittlerweile 66 % der Spieler auf dem Schwarzmarkt spielten.

Frankreich sei ein ?hnliches Negativbeispiel. Dort spielten nach Einführung diverser Einschr?nkungen für den legalen Markt mittlerweile 57 % der Glücksspieler bei illegalen Anbietern. In beiden L?ndern seien die Zahlen der Spielsüchtigen dabei dramatisch gestiegen. In Norwegen seien 1,4 % der Bev?lkerung von problematischem Glücksspiel betroffen, in Frankreich 1,6 %.

Tats?chlich stehe Gro?britannien bezüglich der Zahl der Spielsüchtigen europaweit mit gro?em Abstand am besten dar. Jüngste Erhebungen h?tten ergeben, dass sich die Zahl der Problemspieler von 0,4 % der Bev?lkerung weiter auf 0,2 % verringert habe. Dies sei den hohen Standards beim Spielerschutz und der bislang guten Regulierung zu verdanken. Dughers Appell ist daher eindeutig:

Jeder, einschlie?lich der Branche selbst, akzeptiert, dass es einen Bedarf an ?nderungen in der Glücksspiel-Regulierung gibt, insbesondere online. Aber die künftigen Restriktionen sollten auf Problem- und Risikospieler abzielen. Alle anderen sollten in Frieden gelassen werden.

Eine Optimierung statt drakonischer Versch?rfung der Glücksspiel-Regulierung biete die Chance, Wirtschaft und Gesellschaft zu st?rken. Schlie?lich generiere der regulierte Glücksspiel-Markt 4,5 Mrd. GBP Steuereinnahmen und trage mit 7,7 Mrd. GBP zur Wirtschaft bei. Gleichzeitig sichere die Branche 119.000 Arbeitspl?tze und f?rdere mit zwei- bis dreistelligen Millionenbetr?gen die Sport-Industrie.