Deutsche Gaming-Branche beklagt bürokratische Hürden

Posted on: 28/10/2021, 01:18h. 

Last updated on: 28/10/2021, 01:18h.

Spielentwickler in Deutschland haben Schwierigkeiten, ausreichend schnell an die ihn zustehenden F?rdergelder zu kommen. Grund dafür seien die aufwendigen bürokratischen Prozesse, die die Branche stark bremsten, erkl?rt game – Verband der deutschen Games-Branche in seiner gestrigen Pressemeldung.

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Games-Branche beklagt lange Wartezeiten nach Antragsstellung (Bild: PxHere)

Die Kritik an den bürokratischen Hürden in Deutschland sei das Ergebnis einer im April vom Verband durchgeführten Umfrage. Insgesamt 237 Teilnehmer aus der Branche h?tten sich an dieser beteiligt und ihre Erfahrung mit dem Erhalt von F?rdergeldern geschildert.

F?rderung unerl?sslich

Grunds?tzlich h?tten 93 % der Befragten die staatliche F?rderung ihres Gesch?fts als wesentlich für dessen weitere Entwicklung beschrieben. 96 % planten, auch weiterhin Antr?ge auf F?rderung einzureichen. Zudem h?tten 84 % insgesamt eine positive Erfahrung mit der F?rderung gemacht.

Allerdings gebe es auch starke Kritik am allgemeinen Ablauf der F?rderung. So h?tten 55 % der Befragten bem?ngelt, dass die F?rderprogramme zu kompliziert und nicht automatisiert seien. 69 % h?tten zudem kritisiert, dass die F?rderprogramme die Abl?ufe in der Spielentwicklung nicht ausreichend berücksichtigten. game fasst das Feedback wie folgt zusammen:

Die F?rderung hat eine zentrale Bedeutung für den Games-Standort Deutschland, aber erst, wenn die bürokratischen Bremsen gel?st werden, sind wir wirklich wettbewerbsf?hig und k?nnen die F?rderziele auch erreichen.

Die Bürokratie sei jedoch nicht nur bei F?rderantr?gen ein Problem. Auch die Bearbeitung von Antr?gen für die Genehmigung eines neuen Spiels dauere zu lange. Oft warteten die Entwickler mehrere Monate auf eine Antwort der Beh?rden. In der Zwischenzeit dürften sie nicht mit der Entwicklungsarbeit beginnen, was zu einer Vielzahl von Planungsschwierigkeiten und Kostenproblemen führe.

Deutschland international nicht wettbewerbsf?hig

Vor allem jedoch gehe wertvolle Zeit verloren, die gerade in einer schnelllebigen und sich rasant weiterentwickelnden Branche wie der Gaming-Industrie von gr??ter Bedeutung sei. Und w?hrend die Spielentwickler in Deutschland auf die Bearbeitung von Antr?gen warteten, z?gen die Konkurrenten aus dem Ausland an ihnen vorbei.

So gebe es in L?ndern wie Gro?britannien, Frankreich oder Kanada, wo die Games-Branche boome, keine derartigen Einschr?nkungen. Um international mithalten zu k?nnen, müsse sich für die Spielentwickler in Deutschland daher noch einiges ?ndern. game-Gesch?ftsführer Felix Falk kommentiert:

So hat die Politik zwar das Problem der fehlenden internationalen Wettbewerbsf?higkeit erkannt und zu deren Beseitigung entsprechend Mittel zur Verfügung gestellt. In der Praxis hakt es aber leider noch an zu vielen Stellen. Da sollten wir uns an anderen Standorten ein Beispiel nehmen, die die Digitalisierung deutlich schneller und pragmatischer voranbringen.

Beseitigt werden müssten vor allem ?komplizierte, langsame und unn?tig bürokratische Vorgaben“, die die Branche ausbremsten. Die Entwicklung der deutschen Gaming-Industrie liege derzeit Jahre hinter der vieler anderer L?nder. Wolle die Bundesregierung daran etwas ?ndern, müsse sie ?viele Prozesse beschleunigen, vereinfachen und entbürokratisieren“, schlussfolgert Falk.