Irischer Sportwetten-Verband: William Hill kein Interesse an Spielerschutz-Kodex?
Posted on: 11/10/2021, 02:46h.
Last updated on: 11/10/2021, 02:46h.
Der britische Buchmacher William Hill soll sich weigern, den vom irischen Sportwetten-Verband (IBA) verfassten Spielerschutz-Kodex zu unterzeichnen. Dies hat die irische Zeitung Independent am heutigen Montag berichtet [Seite auf Englisch].
Der Kodex ersetze notgedrungen die noch immer fehlende Gesetzgebung für Online-Glücksspiel in Irland und werde von den irischen Buchmachern gutgehei?en. Er beinhaltet beispielsweise einen freiwilligen Verzicht auf Glücksspiel-Werbung w?hrend Live-übertragungen im TV sowie eine Ablehnung von Kreditkartenzahlungen für Glücksspielprodukte.
Alle in Irland aktiven Buchmacher seien angehalten, den Kodex zu unterzeichnen und damit ein Zeichen für den Spielerschutz zu setzen, auch wenn sie ausschlie?lich Online-Sportwetten betrieben.
W?hrend der irische Buchmacher Paddy Power und sein Mutterkonzern Flutter Entertainment hinter den Vorgaben stünden, wolle William Hill trotz seiner Online-Pr?senz in Irland nicht unterschreiben, beklagt der IBA.
Der Buchmacher habe dafür eine einfache Erkl?rung: Er sei in Irland nicht ans?ssig und daher kein Mitglied der IBA. Ein Sprecher habe verlauten lassen:
William Hill kann kein Mitglied der Irish Bookmakers Association werden, da die Institution nur landbasierte Anbieter in Irland repr?sentiert. Sollte sich dies ?ndern, werden wir die Option des IBA-Beitritts untersuchen. Wir freuen uns auf eine evidenzbasierte Revision des irischen Glücksspielgesetzes durch die irische Regierung und wir werden uns natürlich an alle erneuerten Regelungen in der neuen staatlichen Gesetzgebung halten.
Wie der Sportwetten-Verband allerdings erkl?rt, repr?sentiere er keineswegs nur den landbasierten Sektor. Er vertrete auch die in Irland t?tigen Online-Buchmacher, selbst wenn diese nicht über station?re Wettbüros auf dem Nationalgebiet verfügten.
Verhaltenskodex dringend empfohlen
Auch andere Anbieter, die ausschlie?lich online t?tig seien, h?tten sich dem IBA bereits angeschlossen, erkl?rte Vorsitzende Sharon Byrne. Der Beitritt erfolge natürlich auf freiwilliger Basis. Der Verband k?nne lediglich an die Anbieter appellieren, dem IBA beizutreten, diese aber nicht dazu zwingen.
Ich kann niemanden durch legislative Ma?nahmen zu etwas zwingen, aber seitdem wir den Verhaltenskodex empfehlen, erleben wir, dass unsere Mitglieder sich in gro?em Ma?e einbringen. Ich bin keine Regulierungsinstanz, sodass wir die besten Praktiken unserer Mitglieder lediglich ermutigen k?nnen, wenn es um Spielerschutz, Antigeldw?sche, Datenschutzgrundverordnung und andere Angelegenheiten geht.
Indes hoffe der Verband, dass im Kodex vorgesehene Ma?nahmen wie ein Glücksspiel-Werbeverbot vor und w?hrend Live-Spiel-übertragungen sowie ein Kreditkartenverbot künftig auch per Gesetz durchgebracht würden.
Die Regierung wolle noch Ende dieses Jahres einen CEO für die künftige Glücksspielregulierungsaufsicht in Irland bestimmen. Wann es tats?chlich ein neues Glücksspielgesetz in Irland geben k?nnte, welches erstmals das Online-Glücksspiel berücksichtigen würde, bleibt indes unklar.
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