House of Lords-Bericht: Glücksspiel kostet britische Steuerzahler 1,2 Mrd. GBP j?hrlich

Posted on: 26/05/2021, 12:51h. 

Last updated on: 26/05/2021, 12:51h.

Kerstin Sch?fer Read More
Expertise: Casinos, Gesetzgebung, Poker, Spiele.

Laut einer Studie, die von der Peers for Gambling Reform Group des britischen Oberhauses in Auftrag gegeben wurde, koste das britische Glücksspiel die ?ffentliche Hand bis zu 1,2 Mrd. GBP im Jahr. Dies hat heute die Daily Mail [Seite auf Englisch] berichtet.

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Britisches Oberhaus: Folgen des Glücksspiels kosten den Steuerzahler viel Geld. (Bild: flickr.com, UK Parliament)

Die Summe setzte sich zusammen aus der Behandlung der Suchtkranken, die mit 760 Mio. GBP zu Buche schlage, sowie aus den Kosten zwischen 50 Mio. und 410 Mio. GBP, die durch Kriminalit?t, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit entstünden.

Daher habe das Lords Gambling Committee bereits im vergangenen Jahr eine Reihe von Reformen gefordert, unter anderem das Verbot von Glücksspiel-Sponsoring und Bonit?tsprüfungen.

Wirtschaftlicher Nutzen und Schaffung von Arbeitspl?tzen

Der Bericht hebt hervor, dass durch die Umsetzung der geplanten Reformen Einsparungen zwischen 68 Mio. und 87 Mio. GBP erreicht werden k?nnten. Die ?nderungen k?nnten auch bis zu 30.000 neue Arbeitspl?tze schaffen und das verfügbare Einkommen um bis zu 400 GBP erh?hen, da die Verbraucher ihre Freizeitaktivit?ten in andere Bereiche wie den Besuch von Restaurants verlagern k?nnten.

Laut Lord Foster of Bath, dem Vorsitzenden der Gruppe, zeige der Bericht, dass die Wirtschaft einen klaren Nutzen habe, wenn Schritte unternommen würden, die die durch das Glücksspiel verursachten Sch?den verringerten.

Glücksspiel-Reform beschert der Branche hohe Verluste

In Gro?britannien gebe es etwa 400.000 Spielsüchtige, darunter 55.000 Minderj?hrige. Darüber hinaus würden rund 2,4 Millionen Menschen durch die Spielsucht eines Angeh?rigen direkt gesch?digt.

Der Bischof von St. Albans sagte:

Indem wir die Reformen vorantreiben und die Einführung von Gesetzen beschleunigen, haben wir die Chance, Tausende von Menschenleben zu retten, die jedes Jahr durch Sch?den im Zusammenhang mit Glücksspielen zerst?rt werden.

Jüngste Berichte h?tten gezeigt, dass Entain, Flutter Entertainment, Bet365 und William Hill Betriebsgewinne in H?he von mehr als 1,7 Mrd. GBP generiert h?tten. Sollten die ?nderungen gesetzlich verankert werden, k?nnte dies die Branche hart treffen und Verluste zwischen 696 Mio. und 974 Mio. GBP nach sich ziehen.

Kaum Folgen für den Sport durch Verbot von Sport-Sponsoring?

Nach Angaben der Peers for Gambling Reform Group würden Sportligen und -mannschaften durch ein Sponsoringverbot nicht wesentlich gesch?digt. So verl?ren die englische Fu?ball- und Rugby-Liga nur 2 % ihres Jahresumsatzes. Die durch den Wegfall der Glücksspiel-Branche entstandene Lücke werde durch andere Sponsoren ausgefüllt:

Wir stellen fest, dass das Sponsoring von Glücksspielanbietern keinen gro?en Teil ihrer Einnahmequellen ausmacht.

Kritik kam vom britischen Glücksspielverband. So habe Michael Dougher, CEO des Betting & Gaming Council (BGC), den Bericht als ?Fantasie“ bezeichnet. So gebe es sicher eine Minderheit, die durch das Glücksspiel Schaden erleide. Doch die Mehrheit der Spieler sei nicht gef?hrdet und habe Kontrolle über ihr Spielverhalten.