Studie: Peitschen bringen Jockeys bei Pferderennen keine Vorteile

Posted on: 01/11/2020, 05:30h. 

Last updated on: 30/10/2020, 01:44h.

Die Tage der umstrittenen Verwendung von Peitschen bei Pferderennen k?nnten gez?hlt sein. Eine am vergangenen Freitag von der University of South Australia [Seite auf Englisch] ver?ffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass der Einsatz von Peitschen im Rennen keine nennenswerten Vorteile bringt.

Pferderennen Jockeys
Peitschen sind bei Pferderennen durchaus umstritten. (Bild: Pixabay/Alex Gresbek)

Die von Dr. Kirrilly Thompson geleitete ?weltweit erste Studie dieser Art“ hatte zuvor 59 Rennen mit regul?rem Peitscheneinsatz analysiert. Diese Ergebnisse waren mit 67 peitschenfreien Rennen verglichen worden.

Dabei sei insbesondere untersucht worden, ob sich die von den Befürwortern vorgebrachten Argumente statistisch belegen lie?en. Diese behaupteten, dass Peitschen für eine bessere Steuerung der Pferde, weniger Behinderungen und demzufolge mehr Sicherheit sowie ein h?heres Renntempo sorgten.

Das Ergebnis der Studie, die von Forschern der britischen Tierschutzorganisation Animal Aid unterstützt wurde, sei jedoch eindeutig, so Dr. Thompson:

Wir haben die (…) Berichte auf all diese Faktoren analysiert und keinen statistischen Unterschied zwischen den Rennen festgestellt, bei denen Peitschen erlaubt waren und bei denen sie verboten waren. Wir haben nichts gefunden, was für die Verwendung von Peitschen spricht.

Es habe vielmehr ein gegenteiliger Effekt nachgewiesen werden k?nnen, so die Dozentin. Vor allem im Endspurt sei der Peitscheneinsatz kontraproduktiv. In dieser Phase des Rennens seien die Pferde ersch?pft? und die Schl?ge drosselten eher deren Leistung als diese zu steigern.

Einheitliche Regelung für das Wettgesch?ft

Die Studie dürfte auch von den Anbietern von Pferdewetten mit Interesse verfolgt werden. Diese ben?tigen für die Angabe von Quoten sichere Rahmenbedingungen. Um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu erhalten, wurde der Einsatz der Peitschen von dieser Seite in der Vergangenheit kaum angezweifelt.

Dass es auch anders gehen kann, zeigen die peitschenfreien Rennen, die unter anderem in Gro?britannien von Zeit zu Zeit durchgeführt werden. Bei diesen ist der Einsatz der mitgeführten Gerten nur im Notfall erlaubt.

Die Erkenntnis, dass die Peitschen keine positiven Effekte auf den Rennverlauf haben, k?nnte die Wettbranche dazu bringen, sich von dem umstrittenen Einsatz abzuwenden. Am Ende k?nnte die Studie somit dazu beitragen, der von vielen als Tierqu?lerei verurteilten Methode über kurz oder lang ein Ende zu bereiten.