GambleAware will Spielsüchtigen Geh?r verschaffen

Posted on: 02/09/2020, 01:20h. 

Last updated on: 02/09/2020, 01:35h.

Die britische Spielerschutzorganisation GambleAware [Seite auf Englisch] fordert, dass die Erfahrungen von Betroffenen mehr Geh?r bei der Festlegung von Ma?nahmen zur Bek?mpfung der Spielsucht finden.

Mann Trauer
GambleAware will Spielsüchtige zu Wort kommen lassen. (Bild: Pixabay/Holger Langmaier)

Eigens dafür hat die Organisation beim King’s College London eine Studie in Auftrag gegeben, die letzte Woche ver?ffentlicht wurde. Ihr zufolge berücksichtige der Glücksspielsektor die negativen Erlebnisse von Spielern nicht ausreichend. Die Berichte dieser ?Experten aus Erfahrung“ seien allerdings unerl?sslich, um wirksame Ma?nahmen zum Spielerschutz zu bestimmen.

GambleAware-CEO Marc Etches erkl?rte:

GambleAware hat diese Studie in Auftrag gegeben, um besser zu verstehen, welche Methoden am besten funktionieren, um erfolgreich auf das Wissen und die Erfahrung derjenigen zurückzugreifen, die Glücksspielsch?den erlitten haben. W?hrend die Forschung darauf hinweist, dass es bereits einen gewissen Austausch mit diesen Gruppen gibt, hat die Studie einen deutlichen Mangel an Berichten über solche Gespr?che hervorgehoben.

GambleAware fordere deshalb eine Ausweitung der Untersuchungsbasis auf eine vielf?ltigere und repr?sentativere Gruppe von Menschen mit langj?hriger Erfahrung in Bezug auf Glücksspielsch?den.

Eine breitere Basis schaffen

Dabei seien Frauen, Angeh?rige ethnischer Minderheiten, schutzbedürftige Erwachsene und junge Menschen als Schlüsselgruppen identifiziert worden. Diese seien unterrepr?sentiert, weshalb deren Ansichten künftig mehr geh?rt werden sollten.

Die Forscher des King’s College hatten für ihre Analyse 130 existierende Studien zu den sch?dlichen Auswirkungen des Glücksspiels untersucht, auf die sich die Glücksspielbranche und der britische Gesundheitsdienst NHS vielfach stützen. Dabei stellten sie fest, dass es darin oft einen erheblichen Mangel bei der Analyse der Erfahrungen betroffener Personen und spielsüchtiger Patienten gebe.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nach Willen von GambleAware bei Fragen wie der Gestaltung von freiwilligen Sperrdateien, Online-Schutzma?nahmen sowie der generellen Glücksspielregulierung Anwendung finden. Gleichzeitig solle die Industrie bei ihren Bemühungen für ein faireres Spiel auf den Erfahrungsschatz der Betroffenen zurückgreifen.

Damit dies effizient geschehe, schl?gt die Spielerschutzorganisation vor, in den Einrichtungen Experten einzusetzen. Diese sollten sich zum Zwecke eines besseren Spielerschutzes um die Aussagen der Betroffenen kümmern.

Ziel sei es, eine m?glichst gro?e Bandbreite an Erfahrungsberichten zu erhalten. Damit k?nnten alle mit dem Glücksspiel befassten Institutionen und Unternehmen bessere Voraussetzungen für den Spielerschutz schaffen, so GambleAware.