Britische Steuerbeh?rde untersucht Glücksspiel­konzern GVC Holdings

Posted on: 22/07/2020, 12:59h. 

Last updated on: 22/07/2020, 01:29h.

GVC Holdings, Mutterkonzern der Glücksspiel-Marken Ladbrokes und Coral, steht im Zentrum von Ermittlungen der britischen Steuerbeh?rde HM Revenue & Customs (HMRC). Wie die BBC [Link auf Englisch] am Dienstag berichtet hat, untersuche die Beh?rde die Türkei-Gesch?fte des Unternehmens.

Regierungsgeb?ude der HMRC in London
Die HMRC hat ihren Sitz im Herzen von London. (Government Offices Great George Street, London, England by Carlos Delgao, licensed under CC BY-SA 3.0)

Im Fokus stehe die Beziehung zwischen ehemaligen türkischen Zulieferern und Unternehmenseinheiten von GVC Holdings. Welche Vorwürfe im Detail gegen das Unternehmen bestünden, h?tten die Finanzbeh?rden bislang nicht mitgeteilt.

Der Glücksspielkonzern, der zu den weltweit gr??ten Anbietern von Online-Sportwetten und Online-Casinos geh?rt, hatte sein Türkei-Gesch?ft offiziell im Dezember 2017 aufgegeben.

GVC Holdings macht derzeit vermehrt Schlagzeilen. Für Aufsehen sorgte insbesondere der Rücktritt von GVC-Boss Kenny Alexander. Der Schotte führte den Konzern über 13 Jahre und gab am vergangenen Donnerstag seinen Rückzug vom Chef- und Vorstandsposten bekannt. Offiziell hatte Alexander pers?nliche Gründe für das Karriereende angegeben.

Untersuchung überraschend für GVC Holdings

Laut Informationen der Financial Times habe GVC Holdings am Montag von der Untersuchung der britischen Beh?rde erfahren. Eigenen Angaben zufolge sei der Konzern von den Ermittlungen überrascht worden. Genaueres über die Hintergründe sei von Staats wegen ?noch nicht identifiziert“ worden. Vermutet werde ein Bezug zu britischen Anti-Korruptionsgesetzen.

Die Firma, so GVC Holdings, sei

überrascht von der Entscheidung, die Untersuchung auf diese Weise auszuweiten, und entt?uscht über die mangelnde Transparenz der HMRC.

Der Financial Times zufolge habe sich die HM Revenue & Customs nicht zum Stand der Untersuchung ge?u?ert. Es handele sich nach britischem Steuerrecht um eine vertrauliche Angelegenheit.

M?rkte reagieren auf Ermittlungen

Obgleich die Hintergründe der Ermittlungen gegen die GVC Holdings bislang noch nicht im Detail gekl?rt sind, haben die Finanzm?rkte bereits auf die Meldung reagiert.

Die Aktie der GVC Holdings, die von Mitte M?rz bis Mitte Juli im Preis von 310 US-Dollar auf 906 US-Dollar gestiegen war, hat in den vergangenen zwei Tagen um mehr als 14 % an Wert verloren.

Die kommenden Tage k?nnten zeigen, ob die Krisenkommunikation des Unternehmens zu einer Stabilisierung des Aktienwertes beitragen wird.